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Den Grundgedanken dieser Reihe kann man so auffassen: Der sogenannte "Fremdenversteher" nimmt Klischees aufs Korn und macht sie dadurch lächerlich. Diese Fremdenversteher, die deutsche Ausgabe der britischen "Xenophobe's® Guides", wollen aber auch tatsächlich etwas über die Franzosen, Italiener, Engländer oder wie hier Isländer erzählen. Der Spagat macht es etwas schwierig, da es so doch zu einer Aneinanderreihung von Pauschalurteilen kommt. Es ist ja verwegen, solche Sätze in die Welt zu werfen: "Der Isländer arbeitet hart, ist aber sprunghaft. Er vertraut auf sich selbst, ist flexibel und nicht wehleidig, aber verlegen, unbescheiden und ungeduldig." So geht es durch Kapitel zu Themen wie Nationalgefühl und Charakter, Manieren und Freizeit, Humor und Kultur. Immerhin werden ernsthaft Themen wir Walfang und Naturschutz erörtert, und von einer Verherrlichung der isländischen Küche wird Abstand genommen, wenn es heißt, der Papageientaucher schmecke - egal wie zubereitet - einfach immer nach altem, gebrauchtem Fett. Unterhaltsam liest es sich, dank des schnoddrigen britischen Tonfalls, auch wenn in der Übersetzung einiges verlorengeht. Enttäuschend wenig - gerade mal ein Satz - findet sich zum Fußball. War doch das Erreichen des Viertelfinales bei der EM 2016 der größte Erfolg der Nationalmannschaft, und der Wikinger-Schlachtruf "Hu!" der Fans gelangte zu Weltruhm. Vielleicht hätte man für die deutsche Ausgabe also nicht nur übersetzen, sondern auch aktualisieren sollen.
bär
"So sind sie, die Isländer" von Richard Sale. Die Fremdenversteher bei Reise Know-How. Reise-Know-How-Verlag, Bielefeld 2017. 108 Seiten. Broschiert, 8,90 Euro
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