So meint ein Brite, dass die Schweizer seien...
Paul Bilton wurde in Southport Merseyside, etwa 35 Kilometer nördlich von Liverpool an der Küste zur Irischen See geboren. Demnach muss ihm jegliches Schweizer Gen fehlen. Was an jeder Ecke dieses Büchleins auffällt. So wie er als Besitzer des
begehrten roten Reisepasses die Schweizer beschreibt und schildert ist es vergleichbar mit einem Japaner,…mehrSo meint ein Brite, dass die Schweizer seien...
Paul Bilton wurde in Southport Merseyside, etwa 35 Kilometer nördlich von Liverpool an der Küste zur Irischen See geboren. Demnach muss ihm jegliches Schweizer Gen fehlen. Was an jeder Ecke dieses Büchleins auffällt. So wie er als Besitzer des begehrten roten Reisepasses die Schweizer beschreibt und schildert ist es vergleichbar mit einem Japaner, der seit zig Jahren in Düsseldorf lebt. Dann schreibt der D'dorfer Japaner ein 99 Seiten starkes (besser schwaches) Büchlein, welches in seinem Heimatland veröffentlicht wird. In dem der D'dorfer Japaner behauptet, alle Deutschen rennen tagein, tagaus in Lederhosen rum oder brettern mit ihren fetten, übermotorisierten Audis, BMWs oder Benzen mit 250km/h über die Autobahnen...
Ein paar, aber wirklich nur ein paar Feststellungen sind korrekt. Zum Beispiel die Angaben über den Anteil der auswärtigen Wohnbevölkerung oder die prozentuale Verteilung der Angehörigen verschiedener Religionen. Auch die Mentalitätsunterschiede der Bevölkerung der deutschsprachigen, der französisch-, italienisch- und rätoromanisch sprechenden Kantone sind m. E. relativ gut getroffen. Ich möchte aber lieber nicht wissen, wie blöd mich eine Verkäuferin, ein Verkäufer anschauen würde, wenn ich ihr/ihm nach dem Einkauf die Hand schüttle... (S. 24). Oder wenn ich in Zürich auf der Bahnhofstrasse wie Paul Bilton auf Seite 27 behauptet, auf den Gehsteig spucke. Oder, oder, oder...
Anfangs ist der Schreibstil, sind die Formulierungen ja ganz amüsant. Bis auf die Tatsache, dass auf nahezu jeder Seite ein Satz, der eh schon im Text steht, abgesetzt in Fettdruck wiederholt wird. Beides, der Schreibstil und die abgesetzt wiederholten Sätze sind sehr ermüdend. Um den Ausdruck überflüssig und anödend zu vermeiden.
Kurzum, wer der Behauptung "Dieses Buch macht kulturelle Unterschiede verständlich" Glauben schenkt und mit diesem "Wissen" versucht, die Schweizer kennen und schätzen lernen zu können, wird aber so was von an die Wand fahren!