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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1, Justus-Liebig-Universität Gießen (Geschichts- und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Die 50er Jahre. Als wir wurden, wer wir sind. , Sprache: Deutsch, Abstract: Krieg ist Männersache - die Abwesenheit von Vätern in Kriegs- und Nachkriegszeiten somit eine erschreckende Selbstverständlichkeit. Zwei Weltkriege innerhalb weniger Jahrzehnte hat Deutschland erlebt und „kriegsbedingte Vaterlosigkeit“ (Schulz/Radebeul/Reulecke) ist die Folge. Zwei Generationen wurden von meist recht…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1, Justus-Liebig-Universität Gießen (Geschichts- und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Die 50er Jahre. Als wir wurden, wer wir sind. , Sprache: Deutsch, Abstract: Krieg ist Männersache - die Abwesenheit von Vätern in Kriegs- und Nachkriegszeiten somit eine erschreckende Selbstverständlichkeit. Zwei Weltkriege innerhalb weniger Jahrzehnte hat Deutschland erlebt und „kriegsbedingte Vaterlosigkeit“ (Schulz/Radebeul/Reulecke) ist die Folge. Zwei Generationen wurden von meist recht jungen und häufig überforderten Müttern aufgezogen, die selbst die Schrecken des Krieges nicht richtig verarbeiten konnten. Der 2. Weltkrieg hat nicht nur Häuser und Straßen, sondern auch unzählige Familien zerstört. Ohne einen Mann als Familienoberhaupt mussten die Frauen ungewollt die Rolle des Ernährers einnehmen, und besonders den Söhnen fehlte in ihrer Entwicklung eine männliche Identifikationsfigur. Der Aufbau des zerstörten Landes und der Infrastrukturen ließ nicht viel Aufmerksamkeit für die Kleinsten übrig. Die Mütter waren froh, wenn sich ihre Kinder anständig verhielten und nicht noch zusätzliche Arbeit und Ärger machten. So waren die Kinder weitgehend auf sich allein gestellt und wurden schon früh selbstständig. Von ihnen wurde erwartet, dass auch sie zum täglichen Überleben etwas beitrugen und mitarbeiteten. Die Lage vieler Familien im Nachkriegsdeutschland wurde von zwei Faktoren bestimmt: Hunger und Wohnungsnot. Millionen Deutsche waren bis in die 50er Jahre hinein unterernährt und besonders die Kinder zeigten in der Folge körperliche Fehlentwicklungen. Eine weitere psychische Belastung für die Familien stellte die allgemeine Wohnungsnot dar. In allen deutschen Städten fehlte infolge der Bombardierungen ausreichender Wohnraum, so dass meist mehrere sich fremde Familien auf engstem Raum zusammenleben mussten. Besonders Flüchtlinge und Vertriebene, die ihren gesamten Hausrat verloren hatten, waren stark betroffen. Es ist deutlich, dass die Vaterlosigkeit bei diesem betroffenen Teil der Kinder nicht die einzige Beeinträchtigung war. Denn zu den Kriegsfolgen wie Flucht und Vertreibung, Bombardierungen und direkten Gewalterfahrungen kamen Erkrankungen und Behinderungen sowie Tod von anderen Familienmitgliedern und Freunden. Bei vielen Kindern dürften sich diese Faktoren kumuliert haben, in der Stadt allerdings im stärkeren Maße als auf dem Land, weil Wohnungsnot und Hunger dort nicht so ausgeprägt waren.