Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Bachelorarbeit widmet sich der Frage nach der Konzeption des Selbst bei Kierkegaard unter Berücksichtigung des Begriffs der Aufgabe. Kierkegaard entwickelt eine Konzeption des Selbst, die in einem immer wiederkehrenden Prozess, in einer Vollzugshaftigkeit besteht. Zur Untersuchung wird hauptsächlich der erste Abschnitt der Krankheit zum Tode herangezogen. Des weiteren wird uns Kierkegaards Forderung an das Selbst – die Aufgabe – interessieren. Für ein besseres Verständnis wird die Rolle der Vermittlung geklärt werden. Außerdem nicht zu vernachlässigen ist die Bedeutung Hegels, an welchen angelehnt, Kierkegaard eine eigene Form der Dialektik - die Existenzdialektik - entwirft. Sodann wir das Kierkegaard'sche Selbst - das Selbst als Verhältnis - erläutert und in Bezug zu seinem Verständnis des Menschen sowie dessen Grundbedingung gestellt. Dabei kristallisiert sich die Verzweiflung als "Schlüssel zum Selbst" heraus. Letzten Endes werden das Selbst und die damit einhergehende Aufgabe zusammen verwoben und deren Bedeutungs- und Plausibilitätsgehalt erarbeitet. "Erkenne Dich Selbst!" soll am Portal des Orakels von Delphi gestanden haben. Die Frage nach Selbsterkenntnis bildet eine der Ausgangsfragen der Philosophie europäischer Prägung. Ihre Relevanz scheint einleuchtend, denn könnte der Mensch irgendetwas anderes erkennen, wenn er sich selbst nicht erkennen würde? Somit wäre die Frage nach dem Selbst allen anderen vorzuziehen. Die Frage nach Selbsterkenntnis, nach dem Selbst, die Frage nach einem gelingenden Menschsein wurden in verschiedener Art und Weise behandelt. Doch treffen diese Probleme bei Sören Aabye Kierkegaard auf einen bis dato unbekannten fruchtbaren Boden etwas anderer Art. Die Herangehensweise des dänischen Philosophen ist eine, die sich schwer fassen lässt und sich ganz bewusst oft paradox vollzieht. Sein Schreibtstil nimmt häufig poetische Züge an und ähnelt eher selten den trockenen Ausführungen anderer Traktate. Durch seine Methode der indirekten Mitteilung steht nicht nur der Inhalt im Vordergrund, sondern auch die Form.