Mit >Soldaten von Salamis< wurde Javier Cercas international bekannt, der Roman wurde verfilmt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In Spanien gilt er mittlerweile als moderner Klassiker. Ein junger Journalist stößt auf eine wenig bekannte Anekdote aus den letzten Tagen der Spanischen Bürgerkriegs: Rafael Sánchez Mazas, Mitbegründer und Chefideologe der spanischen Falange, war einer Einheit republikanischer Truppen in die Hände gefallen und sollte zusammen mit fünfzig anderen Franquisten in einem Kloster erschossen werden. Wie durch ein Wunder gelingt Sánchez Mazas im Moment der Erschießung die Flucht - doch als er kurz darauf von einem seiner Verfolger gestellt wird, legt dieser auf ihn an, dreht sich dann aber ohne ein Wort um und geht davon. Den Journalisten lässt die Geschichte nicht los. Was genau war dort im Wald geschehen? Wieso hatte der Soldat Sánchez Mazas davonkommen lassen, den Mann, der schließlich unter Franco Minister wurde? Im Zuge seiner Recherchen stößt der Journalist auf mehrere Zeitzeugen, nur der rätselhafte Soldat, der Sánchez Mazas laufen ließ, bleibt unauffindbar. Bis er einen wertvollen Hinweis bekommt, der ihn endlich auf die richtige Spur zu bringen scheint. »Ein großartiges Buch, eines der besten, das ich seit langem gelesen habe.« Mario Vargas Llosa
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.10.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Javier Cercas erzählt
von Spaniens Toten
Der Roman einer Recherche unter Spaniens Himmel, mit den Mitteln des Journalismus und der Philologie: Rund eine halbe Million Menschen haben im Spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939 ihr Leben gelassen. Die Opfer blutiger Händel auch innerhalb der Bürgerkriegsparteien, von willkürlichen Exekutionen und Massenerschießungen sind Legion. Aufgearbeitet ist davon wenig. Nach dem Tod des Diktators Franco war der nahezu reibungslose Übergang zur Demokratie durch einen Pakt des Vergessens erkauft worden: Die in den Wäldern und Steppen des Landes verborgenen Massengräber und die Leichen in den Kellern von Kastiliern und Katalanen sollten unangetastet bleiben. Die Tabuisierung von Erinnerungen rächt sich durch deren Verlängerung in die Gegenwart und Verlagerung auf neue Konflikte. Der Leser des bei seinem Erscheinen 2001 auch international gefeierten Romans des 1962 geborenen katalanischen Schriftstellers und Journalisten Javier Cercas wird jeder Folklore, wie sie die Heldenlieder und Mythen vom Bürgerkrieg transportieren, misstrauen und im gegenwärtigen innerspanischen Konflikt schwerlich Partei ergreifen können. VOLKER BREIDECKER
Javier Cercas: Die Soldaten von Salamis. Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2017. 222 Seiten, 10,99 Euro.
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Javier Cercas erzählt
von Spaniens Toten
Der Roman einer Recherche unter Spaniens Himmel, mit den Mitteln des Journalismus und der Philologie: Rund eine halbe Million Menschen haben im Spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939 ihr Leben gelassen. Die Opfer blutiger Händel auch innerhalb der Bürgerkriegsparteien, von willkürlichen Exekutionen und Massenerschießungen sind Legion. Aufgearbeitet ist davon wenig. Nach dem Tod des Diktators Franco war der nahezu reibungslose Übergang zur Demokratie durch einen Pakt des Vergessens erkauft worden: Die in den Wäldern und Steppen des Landes verborgenen Massengräber und die Leichen in den Kellern von Kastiliern und Katalanen sollten unangetastet bleiben. Die Tabuisierung von Erinnerungen rächt sich durch deren Verlängerung in die Gegenwart und Verlagerung auf neue Konflikte. Der Leser des bei seinem Erscheinen 2001 auch international gefeierten Romans des 1962 geborenen katalanischen Schriftstellers und Journalisten Javier Cercas wird jeder Folklore, wie sie die Heldenlieder und Mythen vom Bürgerkrieg transportieren, misstrauen und im gegenwärtigen innerspanischen Konflikt schwerlich Partei ergreifen können. VOLKER BREIDECKER
Javier Cercas: Die Soldaten von Salamis. Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2017. 222 Seiten, 10,99 Euro.
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