Multiple Krisenerscheinungen erschüttern die vermeintliche Beständigkeit des Sozialen und machen die Kontingenz bestehender Ordnungsmuster zunehmend erfahrbar. Vor diesem Hintergrund fokussiert Alexander Heindls sozialphilosophische Studie auf die Frage, was solidarische Praktiken ausmacht und was sie im Guten wie im Schlechten bewirken können. Die Praxisform der Solidarität ermöglicht - so die zentrale These - die kollektive Bewältigung von Kontingenz: durch solidarisches Füreinander-Einstehen zeigt sich Solidarität als amivalentes Phänomen, dem neben positiven Potenzialen auch problematische Tendenzen eingeschrieben sind. Die Studie appelliert aus postfundamentalistischer und radikaldemokratischer Perspektive an die Verantwortung demokratischer Akteur:innen, die emanzipatorischen Potenziale der solidarischen Praxis auf selbstkritische Weise einzulösen.
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