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Inhaltsangabe:Einleitung: Aufgabe der Sozialhilfe ist es, dem Empfänger der Hilfe die Führung eines Lebens zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht. BSHG § 1 (2) Gerade in jüngster Zeit ist der Sozialstaat in Deutschland vor allem im Zusammenhang mit der Umsetzung der so genannten Hartz-Reformgesetze wieder verstärkt Gegenstand öffentlicher Diskussion. Demographischer Wandel und wirtschaftliche Depression hätten zu einem explosionsartigen Anstieg der Kosten der sozialen Sicherungssysteme beigetragen und große Löcher in den öffentlichen Haushalten hinterlassen. Das teilweise über…mehr

Produktbeschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung: Aufgabe der Sozialhilfe ist es, dem Empfänger der Hilfe die Führung eines Lebens zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht. BSHG § 1 (2) Gerade in jüngster Zeit ist der Sozialstaat in Deutschland vor allem im Zusammenhang mit der Umsetzung der so genannten Hartz-Reformgesetze wieder verstärkt Gegenstand öffentlicher Diskussion. Demographischer Wandel und wirtschaftliche Depression hätten zu einem explosionsartigen Anstieg der Kosten der sozialen Sicherungssysteme beigetragen und große Löcher in den öffentlichen Haushalten hinterlassen. Das teilweise über ein Jahrhundert alte Modell des Sozialstaats müsse deshalb der veränderten Situation angepasst und umstrukturiert werden. Reformen, die zur Kosteneinsparung beitragen, seien unvermeidbar, um auch in Zukunft das ¿soziale Netz¿ zu erhalten. Die Lager der Protagonisten und Antagonisten solcher Vorhaben bzw. in diesem Sinne von der Bundesregierung durchgeführter Maßnahmen waren rasch besetzt. Manch ein Kritiker sah und sieht sogar angesichts der Veränderungen gleichsam die dunklen Wolken einer existentiellen Gefährdung staatlicher Sozialleistungen heraufziehen. Vor dem Horizont eines solchen Krisen-Diskurses wird nicht selten auf den Begriff der Solidarität rekurriert ¿ mit dem Verschwinden der Institutionen der sozialen Sicherung, so eine geläufige Auffassung, stünde zugleich auch ein »bestimmtes Verständnis« von Solidarität zur Disposition, welches in Hinblick auf die gesellschaftliche Integrität von besonderer Bedeutung wäre. Zwischen Solidarität und Sozialstaat, so ließe sich vermuten, muss folglich eine enge Verknüpfung bestehen, die einen dependenten Charakter aufweist. Wo aber genau liegen die sozialen Berührungspunkte der beiden Topoi? Eine soziologische Bestimmung eben dieser dem Anschein nach selbstverständlichen Assoziation ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Ich möchte dabei, ganz im Sinne der genannten Auffassung, die These vertreten, dass mit Solidarität in der Tat ein notwendiger Faktor für die Genese des Sozialstaates vorliegt, der sich in dessen Strukturen fortpflanzt und widerspiegelt. Solidarität wird folglich als konstituierendes und konstitutives Moment sozialstaatlicher Arrangements angenommen. In einem ersten Schritt der Arbeit soll es darum gehen, den durch seine vielfältige Anwendung in gesellschaftlichen Diskursen doch recht schillernden und gleichsam unscharfen Begriff der Solidarität in soziologischen Kategorien zu erfassen. Im [...]

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