Die Frage nach dem Verhältnis von Leib und Seele, Gehirn und Geist oder schlicht von Körper (soma) und Zeichen bzw. Bedeutung (sema), also Somatik und Semantik, ist nicht nur in der Geschichte der Philosophie, sondern insbesondere in der Medizin und den modernen Neurowissenschaften zum Dilemma geworden. Während sich bei Platon die Vorstellung findet, dass die Seele an ihren Körper gefesselt und gezwungen ist, die Wirklichkeit >wie durch Gitterstäbe< zu sehen, erkennen Philosophen in der Tradition von Aristoteles, dass die Seele als Form und Lebendigkeit des Körpers von ihm untrennbar und in jedem seiner Teile ist. Neuere, im weitesten Sinn psychosomatische Konzepte versuchen der cartesianischen Trennung von Körper und Geist etwa jenes eines embodied self, eines verkörperten Bewusstseins, entgegenzusetzen. Der vorliegende Band der DGPA-Jahrestagung 2018 in Basel versammelt Beiträge zu Lesarten des angesprochenen Verhältnisses, zu Fragen der Differenz und Verbindung von Soma und Sema und dies in Therapie und künstlerischem Ausdruck.
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