Der Titel „Something pure“ lässt vermuten, dass die wahre und reine Liebe Gegenstand einer tiefgründigen und -gehenden Geschichte wird. Davon ist das Buch aber leider weit entfernt.
Doch worum geht es in diesem neuen Buch der New Adult-Veteranin Kylie Scott?
Alice ist 22 Jahre alt, hat einen
erfolgreichen Collegeabschluss und steht in der Blüte ihres Lebens – oder wohl eher nicht: Um nicht…mehrDer Titel „Something pure“ lässt vermuten, dass die wahre und reine Liebe Gegenstand einer tiefgründigen und -gehenden Geschichte wird. Davon ist das Buch aber leider weit entfernt.
Doch worum geht es in diesem neuen Buch der New Adult-Veteranin Kylie Scott?
Alice ist 22 Jahre alt, hat einen erfolgreichen Collegeabschluss und steht in der Blüte ihres Lebens – oder wohl eher nicht: Um nicht arbeitslos zu sein, verdient sie sich in einer schäbigen Bar ihren Lebensunterhalt als Kellnerin, nicht gerade ihr Traumjob. Lichtblick bietet der attraktive Hilfskellner Beck, der sie mit Jane Austen-Zitaten und witzigen Sprüchen verzaubert. Doch es stellt sich heraus, dass Beck gar kein armer Schlucker, sondern Milliardär ist. Alice folgt Beck nach Denver, als dessen Vater verstirbt, und stößt dort auf die Elliot-Familie, die zur Zerreißprobe ihrer Liebe wird.
Klingt spannende, oder? Ist es aber eher weniger. Aber lieber erst einmal zu den positiven Seiten dieses Buches:
Kylie Scott besitzt einen überraschend guten, humorvollen Schreibstil, der mit seinem Witz die Geschichte locker und fließend rüberbringt. Ich musste oft lachen, viel kichern und ständig schmunzeln. Außerdem gefielen mir die meisten Charaktere auch ganz gut, selbst die, die man wohl eigentlich nicht so leiden sollte, waren mir sympathisch. Alice ist eine selbstbewusste, bodenständige, junge Frau und Becks Familienmitglieder und Freunde überzeugten mich ebenfalls. Nur unser großer Schmachtherr von Reichhausen höchstpersönlich brachte mein Herz nicht zum Schlagen. Mit Beck kam ich nicht richtig klar: Er blieb für mich ziemlich gesichtslos und clean.
Apropos, Herzen zum Schlagen bringen. Das Kennenlernen zwischen Alice und Beck findet bereits auf den ersten vierzig Seiten statt und von da an entwickelt sich die Beziehung rasant weiter – zu rasant. Es wird so schnell so ernst zwischen den beiden, dass ich das gar nicht nachvollziehen konnte. Während die ersten Dialoge vor Funken nur so sprühen, lässt sich jegliche Chemie zwischen Alice und Beck im weiteren Verlauf vermissen. In meinen Augen haben die zwei zusammen nicht funktioniert. Ich konnte mich einfach nicht für ihre Beziehung begeistern, denn:
(Und das bringt uns zu meinem größten Kritikpunkt an dem ganzen Buch)
Es gibt kaum Probleme und Hindernisse, die es zu bewältigen gilt, und wenn, dann sind die mit einem Fingerschnipsen aus der Welt geschaffen. Die Geschichte besitzt keinerlei Spannung. Und ohne Konflikte, die Spannung erzeugen, ohne Konsequenzen solcher, die in den Leser*innen Gefühle und Emotionen wachkitzeln, ist eine Geschichte recht belanglos und langweilig.
So schlimm sich das jetzt anhört, so schlecht fand ich das Buch gar nicht. Kylie Scott macht vieles richtig. Aber hätte man die ersten und letzten fünfzig Seiten genommen und die restlichen dreihundert weggestrichen, würde ich wohl mehr Spaß mit der Geschichte gehabt haben. Hätte die Autorin sich mehr Mühe mit der Handlung und weniger mit der Beschreibung von Markenklamotten gegeben, hätte das ein witziger, süßer, kurzweiliger Liebesroman werden können. So bleibt er aber oberflächlich und etwas für Zwischendurch.
Leider nur 2 von 5 roten Gucci-Handtaschen.
Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar vom Lyx-Verlag, dies hat aber (offensichtlich) nicht meine Meinung beeinflusst.