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Zwei kräftige Metzgerhände packen den sechsjährigen Jungen und hängen ihn, als sei es ein Spaß, an einen schwarzen Räucherspieß in den Fleischhimmel von Wurst und Schinken. Je länger er hängt, desto stärker wächst die Angst vor dem Absturz. Umrankt wird diese Geschichte von einer assoziativen, mit fast halluzinogenen Überlagerungen und mit harten Schnitten und Zeitsprüngen arbeitenden Wortbegehung. Die Familie flieht aus der DDR und macht sich mit großer Hoffnung im Herzen und noch größeren Fragezeichen auf den Schultern auf den Weg in den Westen, kämpft sich durch das Ungeheuer der U-Bahn, im…mehr

Produktbeschreibung
Zwei kräftige Metzgerhände packen den sechsjährigen Jungen und hängen ihn, als sei es ein Spaß, an einen schwarzen Räucherspieß in den Fleischhimmel von Wurst und Schinken. Je länger er hängt, desto stärker wächst die Angst vor dem Absturz. Umrankt wird diese Geschichte von einer assoziativen, mit fast halluzinogenen Überlagerungen und mit harten Schnitten und Zeitsprüngen arbeitenden Wortbegehung. Die Familie flieht aus der DDR und macht sich mit großer Hoffnung im Herzen und noch größeren Fragezeichen auf den Schultern auf den Weg in den Westen, kämpft sich durch das Ungeheuer der U-Bahn, im Flieger durch einen Gewitterhimmel, durch das Aufnahmelager, durch fremde Dialekte und abweisende Städte hinein in den Wohlstand und die Verlogenheit der 60er Jahre mit lazy sunday afternoons und aufregenden Vormittagen. Im Grenzbereich zwischen Autobiographie und Schelmenroman erzählt dieser Text aus der Perspektive eines Kindes und Jugendlichen von den kleinen und großen Wirrungen einer Kindheit in den 50er und 60er Jahren.
Autorenporträt
Klaus Weise, Theater- und Filmregisseur, Theaterintendant, Dramatiker und Drehbuchautor, geboren 1951 in Gera. 1958 flieht die Familie aus der DDR und gelangt über Aachen, Frankfurt am Main und Wuppertal schließlich nach Mülheim an der Ruhr. Nach dem Abitur Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Von 1975 bis 1978 Regieassistent am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, u. a. bei Luc Bondy und Peter Zadek. Nach einer Station am Staatstheater Karlsruhe und Regiearbeiten in München und Mannheim wird Klaus Weise 1986 Leitender Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus, 1989 Schauspieldirektor am Staatstheater Darmstadt, 1991 Intendant und Regisseur am Theater Oberhausen; von 2003 bis 2013 leitet er das Theater Bonn als Generalintendant und Regisseur für Oper und Schauspiel. Gastinszenierungen führten ihn u. a. ans Theater Basel, ans Schauspielhaus Zürich, das Wiener Burgtheater, das Staatstheater Dresden, das Théâtre National du Luxembourg und zu den Schwetzinger Schlossfestspielen.