Die 26-jährige Italienerin Velia ist von ihrem Leben genervt. Eigentlich ist Neapel ihre Heimat, aber aufgrund ihrer Beziehung zu Niklas pendelt sie zwischen Italien und Bayern hin und her, weshalb Velia auch keinen festen Job hat und aufgrund von Geldmangel bei ihren Eltern wohnen muss. Als Velias
Tante Franca ihr während der Urlaubssaison auf Capri eine Stelle anbietet, muss Velia nicht lange…mehrDie 26-jährige Italienerin Velia ist von ihrem Leben genervt. Eigentlich ist Neapel ihre Heimat, aber aufgrund ihrer Beziehung zu Niklas pendelt sie zwischen Italien und Bayern hin und her, weshalb Velia auch keinen festen Job hat und aufgrund von Geldmangel bei ihren Eltern wohnen muss. Als Velias Tante Franca ihr während der Urlaubssaison auf Capri eine Stelle anbietet, muss Velia nicht lange nachdenken, denn zwischen ihr und Niklas läuft es gerade nicht so super. So reist sie auf die schöne Insel und beginnt ihren Job als Verkäuferin bei dem Schuhmacher Ennio. Der stellt handgemachte Sandalen her, die bei den Touristen sehr gefragt sind. Zwischen Ennio und Velia sprühen bald die Funken, doch dann steht auf einmal Niklas vor der Tür…
Roberta Gregorio hat mit „Sommertage auf Capri“ einen unterhaltsamen Liebesroman vorgelegt, der den Leser auf die wunderschöne italienische Mittelmeerinsel entführt, um dort in mediterraner Umgebung das Beziehungschaos von Velia zu beobachten. Der Schreibstil ist locker-leicht zu lesen, es handelt sich hier um eine simple Geschichte, bei der der Leser nicht viel nachdenken, sondern nur entspannen soll. Über verschiedene Perspektiven erzählt die Autorin teils gefühlvoll ihre Geschichte, vieles ist allerdings schnell vorhersehbar und lässt somit etwas Spannung und Kribbeln vermissen. Die geruhsame Entwicklung der Beziehung zwischen Velia und Ennio ist glaubwürdig und mal eine angenehme Überraschung. Doch der Großteil der Geschichte ist mehr oder weniger nur oberflächlich ausgearbeitet und manches einfach nicht nachvollziehbar, es fehlt ihr an Tiefgründigkeit. Auch bei den Beschreibungen der Örtlichkeiten bleibt so mancher Wunsch offen, so dass es bei der Lektüre für ein italienisches Inselfeeling nicht ganz ausreicht. Hier hätten einige farbenfrohe Details gut getan.
Die Charaktere sind simple gestrickt und wirken recht unscheinbar, so dass der Leser zu ihnen keinerlei Beziehung aufbauen kann. Sie wirken eher wie Menschen, die man beobachtet, als sich in ihrer Gegenwart wohl zu fühlen. So erlebt man die Geschichte leider eher auf Distanz, es fehlt die Nähe, um mit den Protagonisten zu fühlen und zu fiebern. Velia ist eine junge Frau, die bisher für ihre Liebe eine Menge Kompromisse eingegangen ist. Doch inzwischen fällt es ihr schwer, diesen Zustand aufrecht zu erhalten. Sie ist eine freundliche und offene Person. Ennio ist ein zurückhaltender Mann aufgrund schlechter Erfahrungen. Er liebt seine Arbeit und kümmert sich rührend um seinen Onkel Salvo. Marisole ist eine gute Seele, die von einer Karriere als Sängerin träumt, auch wenn ihr einige Steine im Weg liegen.
„Sommertage auf Capri“ ist ein Unterhaltungsroman, bei der man nicht viel nachdenken muss. Für einen Tag am Strand ganz nett, aber leider auch schnell wieder vergessen. Nur Durchschnitt - Schade eigentlich. Das kann die Autorin viel besser.