Insta-DIY-Queen crasht in promovierten Historiker
„Der Laden der schillernden Schätze“ in Trondheim. Frida Lunde steckt voller Tatendrang, diesen Laden für ihre bunten DIY-Kunstwerke zu übernehmen. Dr. Sander Pettersen wiederum plant die Neueröffnung des Ladens für seine exquisite Sammlung von
Antiquitäten. Da scheint der bisherigen Inhaberin, der exzentrischen Katzenoma Kjersti, mit der…mehrInsta-DIY-Queen crasht in promovierten Historiker
„Der Laden der schillernden Schätze“ in Trondheim. Frida Lunde steckt voller Tatendrang, diesen Laden für ihre bunten DIY-Kunstwerke zu übernehmen. Dr. Sander Pettersen wiederum plant die Neueröffnung des Ladens für seine exquisite Sammlung von Antiquitäten. Da scheint der bisherigen Inhaberin, der exzentrischen Katzenoma Kjersti, mit der Doppelvermietung wohl ein Versehen unterlaufen zu sein. Oder auch nicht…
Vor der wunderbaren Kulisse der Altstadt von Trondheim prallen die beiden gar so gegensätzlichen Charaktere aufeinander, denn natürlich unterscheiden sich Frida und Sander nicht nur in ihrem Kunstempfinden, sondern auch in ihrem Temperament und ihrer Lebensart. Auch äußerlich könnten sie nicht unterschiedlicher sein: Die quirlige und spontane Frida mit blauen Haaren und Rockabilly-Style, der durchorganisierte Sander in Pullunder und Fliege. Kein Wunder, dass gezickt wird bis die Fetzen fliegen. Und Kjersti kann zur Lösung des Problems leider auch nichts beitragen, da sie ganz plötzlich selbst auf Hilfe angewiesen ist. Hier kommen die liebenswerten Einwohner von Bakklandet ins Spiel, dem urtümlichen Stadtteil von Trondheim. Gemeinsam werden Pläne geschmiedet, und bei den Planungen geben auch Frida und Sander langsam ihre Vorbehalte auf.
Der Roman besticht vor allem durch die schönen Schilderungen von Trondheim und der norwegischen Landschaften und weckt damit sofort die Reiselust! Besonders herzerwärmend erzählt ist die Gemeinschaft in Bakklandet, die von Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Miteinander geprägt ist. Der Roman verzaubert hier als warmherziges Wohlfühlbuch. Frida und Sander sind anfangs wie Feuer und Wasser, und es steckt liebevoller Humor in der Schilderung ihrer Gegensätzlichkeiten, wenn etwa Frida ein zwangloses Vanlife führt, während Sander den promovierten Exzentriker gibt. Beide haben schwer an ihrer Herkunft zu kauen, die sie am liebsten vergessen oder unter den Teppich kehren würden. Zugleich erkennen sie nicht, dass es genau diese Vergangenheit ist, die sie so geprägt hat.
Leider tritt beim Lesen zum Ende hin eine solche Vorhersehbarkeit ein, die der anfangs so spritzigen Handlung ein wenig die Frische nimmt. Stattdessen passiert, was eben passieren musste, aber bedauerlicherweise findet keine tiefere Aufarbeitung oder ein spannender Konflikt statt, sondern es fühlt sich beim Lesen leider ein wenig so an, als ob die restliche Handlung ohne weitere Überraschungen abgespult wird. Das ist sehr schade, weil die an sich so lebendige und frische Geschichte wenig originell endet.