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Seit dem 24. Februar 2022 steht die deutsche Russlandpolitik vor einem Scherbenhaufen. Ihre Strategien sind gescheitert. Ihre Grundüberzeugungen erschüttert. In Deutschland und international wird heftig über sie gestritten. War sie von Anfang an verfehlt? Wie weit reichte der Einfluss Russlands und seiner Netzwerke? Befand sich die Bundesrepublik auf einem Sonderweg? Bastian Matteo Scianna hat bislang unzugängliche Archivbestände ausgewertet und legt die erste wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung zu einem der umstrittensten Themen der deutschen Zeitgeschichte vor. Bastian Matteo Scianna…mehr

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Produktbeschreibung
Seit dem 24. Februar 2022 steht die deutsche Russlandpolitik vor einem Scherbenhaufen. Ihre Strategien sind gescheitert. Ihre Grundüberzeugungen erschüttert. In Deutschland und international wird heftig über sie gestritten. War sie von Anfang an verfehlt? Wie weit reichte der Einfluss Russlands und seiner Netzwerke? Befand sich die Bundesrepublik auf einem Sonderweg? Bastian Matteo Scianna hat bislang unzugängliche Archivbestände ausgewertet und legt die erste wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung zu einem der umstrittensten Themen der deutschen Zeitgeschichte vor. Bastian Matteo Scianna hatte Zugang zu unbekanntem Archivmaterial aus dem In- und Ausland, unter anderem zu den Akten des Kanzleramts unter Helmut Kohl, zu den Protokollen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion oder Gesprächsmitschriften aus britischen und amerikanischen Quellen. Seine grundlegende Analyse zeigt, dass die Geschichte viel komplexer ist als manchmal dargestellt. Die deutsch-russischen Beziehungen waren besonders und genossen einen hohen Stellenwert. Es fuhr daher ein Sonderzug nach Moskau. Doch stand die Bundesrepublik in Europa keineswegs allein und war nicht nur "blind und naiv", wie manche Kritiker behaupten. Andere Länder glaubten ebenfalls an «Wandel durch Handel» und wollten mit Russland zusammenarbeiten: Die "Utopie der Verflechtung" war keinesfalls ausschließlich Made in Germany. Auch andernorts folgte man internationalen Interessen und erkannte zugleich die Grenzen des eigenen Einflusses auf die Entscheidungen des Kremls. Dass Deutschland heute so stark in der Kritik steht, ist trotzdem teilweise gerechtfertigt: Denn man hatte keinen Plan B und keine Strategie für den Ernstfall. Die Bundeswehr verkümmerte. Die Ukraine wurde nicht aufgerüstet. Dialog, Entspannung und Einbindung waren noble Versuche, die aber ohne eine glaubwürdige Abschreckungspolitik in der Luft hingen und am Ende zusammen mit energiepolitischen Irrwegen die Sicherheit Europas gefährdeten.

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Autorenporträt
Bastian Matteo Scianna ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Historischen Institut der Universität Potsdam.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Thomas Speckmann sieht in Bastian Matteo Sciannas Darstellung der deutschen Russlandpolitik seit 1990 eine tragfähige Zwischenbilanz. Zwischenbilanz, da dem Autor wichtige Archive und Akten zur rot-grünen Politik zwischen 1998 und 2003 nicht zugänglich waren. Anhand von US-Dokumenten und solchen aus Großbritannien und Frankreich zeichnet der Autor das Bild einer fatalen Kontinuität deutscher Russlandpolitik unter Kohl, Schröder, Merkel.  Scianna führ Speckmann vor Augen, dass europäische Interessen im Vordergrund standen und keine Abschreckung, dass selbst nach 2014 die Ukraine nicht stärker militärisch unterstützt und stattdessen weiter eine "Verflechtung ohne Rückversicherung" vorangetrieben wurde. Der Autor arbeitet detailliert deutsche Sonderwege heraus und zieht eine Lehre aus den Verfehlungen, so Speckmann begeistert.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Seine Funde stellen manche Gewissheit infrage ... Akribisch trägt Historiker Scianna die dunklen Vorzeichen zusammen."
DER SPIEGEL, Klaus Wiegrefe

"Widmet sich in einer eindrucksvollen Studie dem Scheitern der deutschen Russland-Politik. ... Liefert einen wichtigen Beitrag zu der aktuellen deutschen Kontroverse über die Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine."
Tagesspiegel, Frank Herold

"Umfangreiche Untersuchung der jüngeren deutschen Russlandpolitik."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Thomas Speckmann

"Umfassend"
Leipziger Zeitung, Ralf Julke

"Die wohl umfassendste Darstellung zur deutschen Russlandpolitik der vergangenen drei Jahrzehnte sein."
Das Parlament, Alexander Heinrich