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Die Sonette in diesem Lyrikband sind an eine faszinierende Frau gerichtet, die der Autor vor über dreißig Jahren kannte, dann aus den Augen verlor, aber niemals vergessen hat. Im Herbst 2015 trat dann in unerwarteter Weise ein Zeitpunkt besonderer Rückbesinnung ein; verschüttet geglaubte Erinnerungen und Gefühle erwachten in neuer Stärke, verlangten nach Ausdruck, drängten in ihrer ganzen Ambivalenz, mit all ihren positiven und negativen Affekten zur Auseinandersetzung, wollten in Versen gestaltet sein. So entstand diese Dichtung, an der Wirklichkeit und Imagination gleichermaßen mitwirkten.…mehr
Die Sonette in diesem Lyrikband sind an eine faszinierende Frau gerichtet, die der Autor vor über dreißig Jahren kannte, dann aus den Augen verlor, aber niemals vergessen hat. Im Herbst 2015 trat dann in unerwarteter Weise ein Zeitpunkt besonderer Rückbesinnung ein; verschüttet geglaubte Erinnerungen und Gefühle erwachten in neuer Stärke, verlangten nach Ausdruck, drängten in ihrer ganzen Ambivalenz, mit all ihren positiven und negativen Affekten zur Auseinandersetzung, wollten in Versen gestaltet sein. So entstand diese Dichtung, an der Wirklichkeit und Imagination gleichermaßen mitwirkten. In die Sprache ist neben poetischen Bildern viel Phantastisches, Mystisches, Philosophisches, vielleicht auch Psychologisches, auf jeden Fall Gedankliches eingeflossen, darüber hinaus hat der Autor große Frauengestalten aus Geschichte und Mythos in die Persönlichkeit der Protagonistin hineinprojiziert. Einen bedeutenden Stellenwert haben immer wiederkehrende Fragen nach dem Ich, dem Selbst, der Identität der geliebten Frau und der Identität des Autors, Fragen, die naturgemäß nicht beantwortet werden können, weil es Gewissheit über das innere Wesen eines Menschen in allen seinen Dimensionen nicht gibt und auch in der Lyrik nicht erlangt werden kann, auch nicht erlangt werden soll; überdies wäre eine solche Gewissheit das Ende der Poesie. Über das Sonett ist schon vieles gesagt worden, besonders auch, dass es schon mehrmals tot gesagt war. Dem Autor bot sich diese strenge Form aber an, weil sie ihm für Klangexperimente und schwierige Darstellungen geeignet erschien, obwohl er in seinen Versen den großen Meistern der Gattung nicht annähernd nahe kommt, geschweige denn sie erreicht.
Gerhard Leonhard Rothe wurde 1950 in Eilenburg bei Leipzig (damals Bezirk Leipzig) im heutigen Land Sachsen als Ältester von sechs Geschwistern geboren. Er hatte das Glück, in einer musisch interessierten Familie eine glückliche Kindheit mit vielen Erfahrungen und Eindrücken, die seine Kreativität förderten, erleben zu dürfen, was sich auf seine Leidenschaft für die Sprache günstig auswirkte. Nach dem Besuch der Zehnklassenschule erlernte er den Beruf des Schriftsetzers, was seiner Neigung zum Umgang mit der Sprache weiter entgegenkam. Zwischendurch diente er in der NVA (Nationale Volksarmee) und arbeitete ein Jahr lang als Hilfspfleger in einer christlichen Pflegeanstalt für geistig Behinderte. Kurz nach der Wende, im Jahr 1990, siedelte er aus familiären Gründen nach Guben in Brandenburg über. Von Kindheit an, schon mit dem Erlernen des Lesens, war Gerhard Leonhard Rothe eine "Leseratte" und entwickelte sich zu einer Art "Bücherwurm". Die Lektüre begann mit Märchen und Sagen, setzte sich über Abenteuergeschichten und Science fiction bis zu schöngeistiger Literatur und geisteswissenschaftlichen Werken fort (Geschichte, Philosophie und Literaturtheorie). Bücher sind seine Leidenschaft, er begann sie als Jugendlicher zu sammeln, was sich bis heute nicht geändert hat. Mit etwa zwölf Jahren begann er zu schreiben, zuerst Gedichte, dann Dramen und später Erzählungen. Aber all diese Versuche blieben lange Zeit epigonale Stümperei. In der DDR, wo er aufwuchs, waren die Möglichkeiten, Lyrik zu publizieren, mehr oder weniger eingeschränkt; Erfolge in der Veröffentlichung hingen sowohl von der Stärke des Talents als auch vom Grad der Anpassung an vorgegebene ideologische Muster ab. Ein einschlägiger Versuch des Autors in den späten siebziger Jahren misslang, auch weitere Bemühungen scheiterten. Ebenso zerschlug sich der Plan, Dramaturgie zu studieren. Nach der Wende, in den neunziger Jahren, während längerer Arbeitslosigkeit, absolvierte Gerhard Leonhard Rothe ein Fernstudium an der Axel Andersson Akademie in Hamburg im Fach Kreatives Schreiben. Dabei erlernte er alles, was zum Verfassen wirkungsvoller Erzählungen notwendig ist. 2014 veröffentlichte er einen Band mit phantastischen Geschichten (im Verlag Phantastik - Buch, Titel: "Der dritte Pfeil"). Gerhard Leonhard Rothe lebt gegenwärtig in Brandenburg und schreibt an einem Drama nach einem biblischen Stoff und an weiteren Erzählungen und Gedichten.
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