Die steile Falte zwischen den Brauen ihres Mannes war für Denise von Schoenecker kein gutes Omen. Zu gut konnte sie in Alexanders Miene lesen. »Mach kein so enttäuschtes Gesicht, alter Brummbär«, schmeichelte Denise und strich ihm liebevoll über die angegrauten Schläfen. Dann schmiegte sie für einen Augenblick ihre Wange an die seine. »Frau Rennert hätte mich gewiß nicht gebeten, nach Sophienlust zu kommen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. Sie ist ja die Rücksicht in Person. Dieser Herr Hellmann, der mich dringend sprechen möchte, scheint nach ihren Angaben große Sorgen zu haben.« »Sonderbar, daß alle immer zu dir kommen, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht.« Alexander erhob sich vom Frühstückstisch und zog seine noch immer bildschöne Frau an sich. »Du solltest auch einmal an dich denken, Denise«, meinte er besorgt. »Seit Jahren opferst du dich für andere auf. Eigentlich hättest du genügend Pflichten hier auf Schoeneich. Immerhin hast du vier Kinder und...
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