Die Erforschung des innerkonfuzianischen Gelehrtendiskurses in der Qingdynastie wurde - auch im Westen - über lange Zeit stark beeinflusst vom Erkenntnisinteresse der Autoren des "Vierten Mai" und der 1930er Jahre, die in der Qingzeit Vorwegnahmen ihre eigenen Anliegen verorteten. Entsprechend wurden die exegetischen Schulrichtungen der hanxue und kaozhengxue als Vorläufer wissenschaftlichen Denkens gefeiert.
Die vorliegende Studie untersucht im Detail anhand der Kritik eines Vertreters der konfuzianischen Orthodoxie - Fang Dongshu in seinem Werk Hanxue Shangdui - an bekannten Autoren der hanxue und vor allem an Dai Zhen, welche Themen und Methoden in der Zeit selbst diskutiert wurden und sie stellt durch ihre Ergebnisse die tradierten Zuschreibungen von Autoren wie Hu Shi u.a. in Frage. Durch seine fundamentale Kritik an Dai Zhen hat der Tongcheng-Gelehrte Fang Dongshu Dais Einfluss auf den Konfuzianismus der Qingzeit eingeschränkt - und vielleicht die Grundlage geliefert für dessen Apotheose nach dem Ende der Kaiserzeit.
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