Normalerweise bin ich nicht unbedingt der größte Fan von Zusatzbänden, aber als ich erfahren habe, dass es auch ein Zusatzband zur "Soul Screamers"-Reihe gibt, musste ich dann doch zuschlagen, denn ich finde Kaylee und ihr Leben sehr interessant. Da dies die Vorgeschichte zu den eigentlichen Romanen
ist, lernt man Kaylee in einer Phase kennen, in der sie noch nicht weiß, was mit ihr geschieht und…mehrNormalerweise bin ich nicht unbedingt der größte Fan von Zusatzbänden, aber als ich erfahren habe, dass es auch ein Zusatzband zur "Soul Screamers"-Reihe gibt, musste ich dann doch zuschlagen, denn ich finde Kaylee und ihr Leben sehr interessant. Da dies die Vorgeschichte zu den eigentlichen Romanen ist, lernt man Kaylee in einer Phase kennen, in der sie noch nicht weiß, was mit ihr geschieht und genau das fand ich sehr spannend.
Der Schreibstil ist wieder einmal großartig. Rachel Vincent beschreibt Situationen und Menschen sehr genau, ohne mit zu vielen Informationen gleichzeitig zu erschlagen. Kaylees Gabe, von der sie noch nichts weiß und die Art und Weise wie sie damit umgeht, ist traurig und beeindruckend zugleich.
Obwohl man ihr in der Psychiatrie sagen möchte, dass sie unter Depressionen und Schizophrenie leidet, will sie dies nicht glauben, da sie Situationen, in denen die Schreie passieren, einfach viel zu real sind und sie weiß, dass zwar irgendwas nicht stimmt, aber definitiv nicht mit ihr persönlich. Die Mädchen, die mit ihr in der Klinik sind, lernt man nur sehr oberflächlich kennen. Man erhält ein paar Namen und Informationen über das Aussehen der Mädchen, aber dies reicht meiner Meinung nach auch vollkommen aus. Lediglich auf Lydia wird etwas mehr eingegangen, aber ihr Geheimnis wird nicht wirklich verraten, auch wenn dies in der Kurzbeschreibung zunächst so scheint. Es gibt Andeutungen und sogar eine glasklare Situation, aber dennoch gibt es keine komplette Auflösung.
Interessant ist auch das Verhalten von ihrer Tante und ihrem Onkel, bei denen sie lebt, da sich ihr Vater in Irland aufhält. Während sich ihr Onkel ernsthaft um sie sorgt und sie aus der Klinik herausholen möchte, macht ihre Tante ihr lieber teure Geschenke in Form von Kleidung und verweist immer nur auf die Ärzte, als ihr wirklich zu helfen.
Sehr erfreulich ist die Länge der Geschichte. Normalerweise sind die Zusatzbände meistens nur zwischen 20 und 30 Seiten lang, hier bekommt man jedoch mehr als das Doppelte, was zeigt, dass sich die Autorin selbst bei dieser Geschichte die nötige Zeit genommen hat. Die Geschichte wird gut durchdacht und nun verstehe ich Kaylee sogar noch ein bisschen besser.
Das Cover passt leider so gar nicht zu den restlichen Covern der Reihe, was ich zwar etwas bedauere, aber dennoch ist das Cover ansprechend und schön. In helleren Farben hätte es jedoch etwas besser gepasst. Die Kurzbeschreibung ist gelungen, allerdings ist der letzte Satz ein wenig unglücklich formuliert, da man so unter Umständen mehr erwartet, als eigentlich passiert.
"Kaylee" hat mir insgesamt gut gefallen und passt perfekt in die "Soul Screamers"-Reihe, ohne dabei überflüssig zu wirken. Da die Geschichte nicht auf den ersten Band eingeht, kann man diesen Band auch gut zwischendrin lesen, ohne dabei gespoilert zu werden. Eine gute Kurzgeschichte für zwischendurch, die mich der Reihe wieder näher gebracht hat.