Erwartung
Als Gesprächs-Nulpe erwarte ich praktische Anregungen, wie ein Austausch durch gezieltes Fragen schnell(er) in die Tiefe führen kann.
Erster Eindruck
Ansprechendes Layout, übersichtliche Struktur, leicht zugängliche Sprache, gut dosiert mit Humor, Selbstironie, eigenen Erlebnissen und
wissenschaftlichen Studien gewürzt.
Nähere Betrachtung
Die Kapitelüberschriften lassen mich das…mehrErwartung
Als Gesprächs-Nulpe erwarte ich praktische Anregungen, wie ein Austausch durch gezieltes Fragen schnell(er) in die Tiefe führen kann.
Erster Eindruck
Ansprechendes Layout, übersichtliche Struktur, leicht zugängliche Sprache, gut dosiert mit Humor, Selbstironie, eigenen Erlebnissen und wissenschaftlichen Studien gewürzt.
Nähere Betrachtung
Die Kapitelüberschriften lassen mich das erste Mal stutzen: Small Talk, Eltern, Mentorin und Mentor, Dating, Freunde, Arbeit, Geschwister, Autofahren, Großeltern, Netzwerk, Partnerschaft, Sinn, Deep Talk. Erstens ist dieser Aufbau nicht logisch, sondern eher wild durcheinandergerührt. Zweitens merke ich: huch, Mentoren – hab ich nicht. Netzwerk – hab ich nicht. Großeltern – hab ich nicht mehr. Aber: wo sind die Kinder geblieben?! Kurzum: ich (als mittelalterliche Mutti mit wenig Karriereambitionen) gehöre nicht zur Zielgruppe.
Small Talk: kein unnützes Gerede, sondern die erste Treppenstufe runter in den Deep Talk, was die Autorin nachvollziehbar erklärt. Hier hätte ich mir aber noch viel differenziertere Ausführungen gewünscht, wie man überhaupt mit jemandem ins Gespräch kommt. Und, wenn ein Anfang gemacht ist, wie es dann weitergeht. Die Autorin schlägt Alternativen zu den Standard-Fragen (Arbeit, Hobbys, Haustier,…) vor, z.B.: „Welches nichtmenschliche Wesen ist dir am wichtigsten?“ (S. 32) Leider finde ich diese Umformulierungen nicht wirklich sinnvoll. Auf die Fragen „Wenn du dein Leben lang nur noch ein Musikstück hören / ein bestimmtes Gericht essen dürftest“ wüsste ich selber nicht, was ich antworten sollte und das Gespräch käme tendenziell eher zum Erliegen denn in Schwung.
Dafür werde ich in den Kapiteln Netzwerk und Autofahren fündig, was witzige bzw. ungewöhnliche Eingangsfragen angeht. Ich freue mich von Herzen darauf, mit jemandem darüber spekulieren zu dürfen: „Was, glaubst du, ist das Verrückteste, was je in diesem Raum passiert ist?“ (S. 158)
Eltern / Großeltern / Geschwister: Hier wird es ernst, sehr persönlich und wirklich ganz, ganz tief. Soul Talk vom Feinsten, auch wenn man mit der einen oder anderen Antwort rechnen muss, die einem vielleicht nicht so gefällt.
Sinn: Es erscheint sinn-voll, sich auch selber ab und zu Fragen zu stellen! Vor allem solche, denen wir gerne ausweichen… Gute Idee!
Fragen generell: Einige hören sich so kompliziert an, dass ich fürchte, als erste Antwort nur ein „hä?!“ zu bekommen.
Meine Liste mit Must-Asks fällt nach beendeter Lektüre nicht gerade sehr lang aus. Meine Erwartungen wurden in dieser Hinsicht nicht komplett erfüllt.
Trotzdem bleibt auch etwas hängen: Inspiration für eigene Fragen. Ein Gefühl dafür, was weiterführende, tiefgehende Fragen abseits ausgetretener Pfade ausmacht. Und vor allem: die Motivation, sich überhaupt ans Fragen zu getrauen!
Fazit
Keine „Gebrauchsanweisung“ mit Erfolgsgarantie, aber ein inspirierender, flott geschriebener Ratgeber. Am besten für junge, aufstrebende, kinderlose Menschen geeignet.