Der Luftkrieg gehörte auch in Frankreich zu den einschneidenden gesellschaftlichen Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs. Michael Schmiedel beleuchtet seine sozialen und politischen Auswirkungen, die bisher in der Geschichtsschreibung weitgehend vernachlässigt wurden. Er zeigt, wie der durch die deutsche Besatzung ohnehin in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkte französische Staat durch die Bombardierungen noch weiter unter Druck geriet. Die Bombardements, denen das Vichy-Regime nichts Wirkungsvolles entgegenzusetzen hatte, trugen entscheidend zum Vertrauensverlust der Bevölkerung gegenüber dem Regime und der deutschen Besatzung bei. Zudem verschärften die Luftangriffe die sozialen Konflikte und waren selbst Auslöser von hoch emotionalisierten Auseinandersetzungen. Den ambivalenten Umgang mit den Folgen des Luftkriegs in Frankreich zeigt nicht zuletzt der Blick auf die Erinnerungskultur in den Jahren nach 1945. Die Opfer des Luftkriegs wurden dabei lange Zeit an den Rand gedrängt. Michael Schmiedel, geb. 1978, studierte Geschichte und Politikwissenschaft in Aachen, Reims und Berlin. Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volks, Mitglied im deutsch-französischen Doktorandenkolleg 'La dynamique des représentations - Wege der Repräsentationen'. Längere Forschungsaufenthalte in Frankreich.
Forschungsschwerpunkte: Geschichte Frankreichs, Geschichte des Nationalsozialismus, Geschichte der Mobilität.
Forschungsschwerpunkte: Geschichte Frankreichs, Geschichte des Nationalsozialismus, Geschichte der Mobilität.
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