Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Karlsruhe (TH) (Geschichte), Veranstaltung: Stadtentwicklung & Technikgenese, Sprache: Deutsch, Abstract: Kriminalität begegnet uns täglich, in den Nachrichten, in Zeitungen, ob als Begriff oder in Form von Geschehnissen, die wir als kriminell bezeichnen. Als traugriger Bestandteil unserer Gesellschaft werden wir täglich mit Kriminalität konfrontiert und erleben sie schlimmstenfalls am eigenen Leib. Nie war Kriminalität jedoch so facettenreich wie heute, sie taucht in nahezu allen Bereichen unseres Lebens auf. Meist verstehen wir sie als unrecht, im Sinne des Strafrechts. Doch auch ethisch und moralisch kann Verbrechen definiert werden. Kriminalität ist kein Phänomen unserer Zeit und unserer Gesellschaft. Wie definiert sich Kriminalität? Wie steht es um ihre Entwicklung und welche Facetten verbergen sich hinter dieser Thematik? Vor einer vertiefenden Beschäftigung mit Teilaspekten der Kriminalität müssen solche Fragen zuerst geklärt werden. Aus der Sozialgeschichte der Kriminaliät des 19. Jahrhunderts ergibt sich eine enge Beziehung mit der zu dieser Zeit einsetzenden Industrialisierung mit der sich auch das Bild der Kriminalität wandelte. Auch die Motive für Kriminalität waren in damaliger Zeit deutlicher zu erkennen als heute. Solche Untersuchungen lassen sich sinnvollerweise nur in einem regional begrenzten Rahmen durchführen, deshalb stellt sich uns die Frage, wie sich dieser Wandel in Deutschland bzw. im damaligen Preussen zeigte? Zwar wurde Kriminalität facettenreicher, doch bleiben gewisse Grundtendenzen bis in unsere Zeit bestehen. Vor allem der Sozialhistoriker Dirk Blausius hat sich mit der Kriminalität des 19. Jahrhunderts intensiv beschäftigt. Mit kriminellen Aktionen, “als Erscheinungen, die mit der historisch determinierten und deshalb auch historisch wandelbaren sozialen Existenz der Menschen vermittelt sind.” Kriminalität als Phänomen einer Gesellschaft basiert auf sozialen, menschlichen Problemen und kann von daher als ein Thema der Soziologie gesehen werden, wenngleich versucht wird, sie in ihrer historischen Existenz zu betrachten.