Soziale Arbeit in Österreich bezieht sich gegenwärtig im Wesentlichen auf theoretische Modelle, die in der Bundesrepublik Deutschland diskutiert werden. Einschlägige österreichische Theorie-Beiträge und Forschungsergebnisse wurden neben Befunden der beiden Kinderschutzkongresse (1907; 1913) in den 1920er Jahren erarbeitet. Sie blieben regional weitgehend auf das "Rote Wien" begrenzt. Die politischen Umbrüche (1934; 1938--1945) beendeten eine Aufbruchsstimmung, die nachhaltig erst wieder im Gefolge des 2. Jugendwohlfahrtsgesetzes (1989) einsetzen sollte. Neue Aspekte akzentuieren das Kinder- und Jugendhilfegesetz (2013) und das Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern (2011). Ausführliche Berichte widmen sich seit 2010 der Aufarbeitung von "Heimskandalen". Die Jugendarbeit (JA) versteht sich als außerschulische JA (verbandliche JA; offene JA). Die Ausbildungssituation wurde spürbar verbessert -- Ausbildung der SozialarbeiterInnen auf Fachhochschulniveau (2001), Koordinierung und Aufwertung der Ausbildung für Sozialbetreuungsberufe (2005), Einführung von einschlägigen Masterstudiengängen an Universitäten und Fachhochschulen (2006 bzw. 2009). Die klassischen Arbeitsfelder werden gegenwärtig erweitert um Schnittflächen mit der Schule (Schulsozialarbeit, Nachmittagsbetreuung), um die Bearbeitung der Transitionsproblematik (Schule --[2.] Arbeitsmarkt) u.a.m. Aktuelle Diskurse beziehen sich u.a. auf die Sozialraumorientierung, die in Österreich durchaus mit Traditionen aufweisen kann, auf sozialpolitische Themen wie neoliberale Ökonomisierung etc. Der Aufbau einer spezifischen Forschungsinfrastruktur könnte die Forschungslandschaft entscheidend verbessern.
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