Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,5, Universität Trier (Sozialarbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Weltweite Globalisierungstendenzen, die ihren Ausdruck für die Soziale Arbeit eines Landes vor allem in der Form des neoliberalistischen Umbaus der Sozialstaaten gewinnen, stellen einen länderübergreifenden Faktor für die Ausgestaltung der Sozialen Arbeit dar. Dabei ist mit dem Begriff der Globalisierung eine Verdichtung der transnationalen Beziehungen und eine daraus resultierende Zunahme der wechselseitigen Abhängigkeit der Länder untereinander zu konstatieren. Eine solche stärkere Abhängigkeit der Länder untereinander impliziert vor allem im Rahmen der Europäischen Union als Wirtschaftsgemeinschaft eine Erhöhung des Wettbewerbs, bei steigender Bedeutung der Begrifflichkeiten von Effizienz und Effektivität. Dabei gewinnen die von Seiten der kapitalistischen Marktwirtschaft geforderten Kriterien von Effizienz und Effektivität eine stetig wachsende Bedeutung - auch für die Wohlfahrtsstaatmodelle innerhalb der Europäischen Union. Vorläufiges Resultat dieser Entwicklung ist eine (gewollte) Schwächung der integrativen Funktionen des Staates mit weitreichenden Auswirkungen auf die Wohlfahrtsstaatmodelle, als auch auf die Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger und die Soziale Arbeit in ihrer institutionellen Praxis sowie ihren professionellen Standards. Damit einher geht ein Wandel des Begriffs von „Sozialer Solidarität“ eines Landes durch eine Veränderung von Struktur und Inhalt Sozialer Arbeit. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Diskussion um ein politisches Mandat Sozialer Arbeit innerhalb der Disziplin derzeit (wieder) an Aktualität. Die einzelnen Positionen innerhalb der disziplinär geführten Diskussion zum Thema sind dabei äußerst heterogen, stehen als Ausdruck eines bestimmten Selbstverständnisses der Disziplin und sollen verdeutlicht werden. Im Zentrum steht dabei auch die Frage, ob es Aufgabe einer Disziplin Sozialer Arbeit sein kann sich in diesem Streit zu positionieren, oder ob eine an dem wissenschaftlichen Wahrheits- und Richtigkeitsprinzip orientierte Disziplin sich dieser Thematik überhaupt anzunehmen hat.