Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Fernando Henrique Cardoso (FHC) gelang als Finanzminister, was zwei vorangegangene Regierungen vergeblich versucht hatten, nämlich erfolgreich ein nachhaltig wirksames wirtschaftliches Stabilisierungs- und Sanierungsprogramm zu implementieren, dh. nach einem Jahrzehnt geringer Expansion und jährlicher Preissteigerungen von über 1000% die Inflation entscheidend zu senken und für wirtschaftliches Wachstum zu sorgen. Die wichtigsten Bestandteile seines Programms waren die Einführung einer neuen, flexibel mit dem US-Dollar verbundenen Währung (Real), drastische Einsparungen im öffentlichen Haushalt, die Privatisierung von Staatsbetrieben, die Öffnung des Marktes für ausländische Anbieter (mit dem Ziel, Inlandspreise zu senken und den Wettbewerb zu fördern) und eine allgemeine wirtschaftliche Deregulierung. Bei den Wahlen von 1994 erhielt Cardoso für diese Politik die breite Unterstützung besonders der unteren Teile der Einkommenspyramide, die am stärksten die sozialen Kosten der Inflation zu tragen gehabt hatten und die nun wieder eine gewisse Kaufkraft entwickelten. Nach der Ernennung zum Präsidenten setzte Cardoso seine Reformpolitik fort, die neben weitreichender Liberalisierung und Deregulierung auch eine soziale Komponente umfasste. Cardoso versprach vor seiner Wahl zum Präsidenten, er würde eine Verbesserung der Lebensbedingungen herbeischaffen können und gewann damit gegen seinen damaligen Konkurrenten und jetzigen Amtsnachfolger Lula. Hat sich in Brasilien während der Amtszeit Cardosos die Lebensqualität gesteigert oder nicht?