Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Paderborn (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: 1Einleitung Soziale Normen spielen für das Zusammenleben von Menschen eine wichtige Rolle und lassen sich in allen Lebenssituationen wiederfinden. Die Literatur verwendet aufgrund der großen Bedeutung von sozialen Normen oftmals metaphorische Bezeichnungen wie beispielsweise Zement oder Kleber, der eine Gesellschaft zusammenhält und verhindert, dass sie in Chaos und Krieg stürzt (Elster 1989: 1), die Grammatik der Gesellschaft (Bicchieri 2006) oder das Pferd (Norm), das den Karren (menschliches Verhalten) zieht (Krupka/Weber 2008: 2). Auch für das menschliche Verhalten in ökonomischen Situationen sind soziale Normen von zentraler Bedeutung. Fairness, eine gerechte Verteilung von Einkommen und auf Gegenseitigkeit beruhende Zusammenarbeit sind nur einige von zahlreichen Beispielen, die sich für die besondere Rolle von sozialen Normen für ökonomisches Verhalten anführen lassen. Neben der vielzitierten theoretischen Figur des homo economicus, der von instrumenteller Rationalität gesteuert ist, findet sich in der Literatur auch die kontrastierende Figur des homo sociologicus, dessen Verhalten von sozialen Normen diktiert wird (Elster 1989: 97). Während der Erstere seit geraumer Zeit von Ökonomen studiert wird, steht die ökonomische Betrachtung des Letzteren erst an ihren Anfängen (Krupka/Weber 2008: 1). Bis heute ist nicht hinreichend bekannt, wie sich soziale Normen bilden, wodurch ihr Inhalt determiniert ist, wann und wie sie sich verändern oder wie soziale Normen unser Gerechtigkeitsempfinden beeinflussen (Fehr/Fischbacher 2004: 64). Soziale Normen sind bislang eines der großen ungelösten Probleme in der Verhaltens- und zunehmend auch in der ökonomischen Forschung (ebd).