Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Universität zu Köln (Humanwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Erziehungs- und Bildungssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit sollen Bildungsübergänge genauer in den Blick genommen werden – genauer gesagt, der erste Bildungsübergang am Ende der Grundschulzeit. Der Übergang in die Sekundarstufe I stellt eine entscheidende Weichenstellung für den weiteren Bildungsverlauf der Schülerinnen und Schüler dar und in weiterer Konsequenz auch für ihren künftigen Karriereweg und die gesellschaftliche Platzierung. Doch gerade dieser erste Bildungsübergang macht deutlich, dass Übergangsempfehlung und -entscheidung maßgeblich von Faktoren der sozialen Herkunft beeinflusst werden. Wie diese sozialen Herkunftseffekte nun konkret in Erscheinung treten bzw. wie diese Einflüsse erklärt werden können, dem soll im Folgenden nachgegangen werden. Dazu soll zunächst die Problematik der sozialen Ungleichheit im deutschen Bildungssystem aufgegriffen werden, bevor in einem nächsten Schritt ein Überblick über die relevante Theorie einige Erklärungsansätze aufzeigen soll. Darauf aufbauend wird anschließend die Übergangsempfehlung und -entscheidung nach Ende der Grundschulzeit verstärkt thematisiert. Abschließend erfolgt ein kurzes Resümee der Ergebnisse. Die soziale Ungleichheit in der Bildungsbeteiligung abhängig von sozialer Herkunft ist ein daueraktuelles Thema, das nicht zuletzt auch aufgrund gegenwärtiger schulischer Pandemiebedingungen wieder verstärkt in das Blickfeld der öffentlichen Debatte gerückt ist. Doch Debatten um ‚Home-Schooling‘ und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Leistungsstand von Schülerinnen und Schülern verweisen lediglich auf ein viel gravierenderes Problem, das dem deutschen Bildungssystem tief eingeschrieben ist. Denn die aktuellen Bedingungen offenbaren, wie ungleich Chancen im deutschen Bildungssystem auch 20 Jahre nach dem PISA-Schock von 2001 immer noch verteilt sind. Die Ungleichheiten zeigen sich nicht nur in den unterschiedlichen schulischen Leistungen je nach sozioökonomischer Schicht des Elternhauses, sondern darüber hinaus auch in schichtspezifischem Entscheidungsverhalten der Eltern und Lehrkräfte, das maßgeblich Einfluss auf Bildungsübergänge nimmt.