Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 2,2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Christliche Publizistik), Veranstaltung: Proseminar: Allwissend und Allgegenwärtig: Das Internet, Sprache: Deutsch, Abstract: Das 21. Jahrhundert ist, wie kein anderes Jahrhundert zuvor, geprägt von Medien, Information und Kommunikation. Was Menschen früher noch mit körperlicher Arbeit leisten mussten, wird zunehmend durch Maschinen bewerkstelligt. Die Beschäftigungsfelder sind heute, zumindest in den Industriestaaten, mehr und mehr im so genannten Dienstleistungssektor zu finden. Eine der wichtigsten Dienstleistungen ist die Beschaffung, Verarbeitung und Weitergabe von Informationen. Diese werden allgemein durch Prozesse der Kommunikation transportiert und vermittelt. Die entscheidende technische Errungenschaft, die diese Entwicklung sozusagen einleitete und erst möglich machte wird allgemein in der Erfindung des Buchdrucks gesehen - also mit dem Druck Gutenbergs berühmter Bibel von 1452 bis 1455 in Mainz. Mit der Möglichkeit Bücher in Massen zu (re)produzieren und zu publizieren, war der Startschuss der massenmedialen Kommunikation gefallen. Als sich dann im 20. Jahrhundert noch Radio, Film und schließlich Fernsehen als Massenmedien etablierten, war der Sprung von der landwirtschaftlich und industriell geprägten Arbeitergesellschaft hin zur Informations- und Kommunikationsgesellschaft geschafft. Der Buchdruck markiert deshalb den entscheidenden Meilenstein dieses Reformationsprozesses, welcher sich analog auch im Modell des demographischen Übergangs der Industriestaaten widerspiegelt. Ein vergleichbares Phänomen könnte nun ebenfalls die Etablierung des Internets bewirken. Mit Hilfe dieses Mediums, kann in der Kommunikation nicht nur die Zeitlichkeit, sondern erstmals auch die räumliche Determiniertheit des Menschen überwunden werden. […] „Dabei findet neben der virtuellen Realität, […] die erweiterte Realität (auf Neudeutsch "Augmented Reality") zunehmend Aufmerksamkeit. Das Ziel: Der Nutzer soll neben der natürlichen Umgebung auch bestimmte extra in sein Gesichtsfeld projizierte Informationen sehen […] - am besten über das Internet.“ […] (Marsiske Hans-Arthur: Die Geister, die ich rief, Der Spiegel, Juni 2001) In der folgenden Arbeit soll in einem kurzen Abriss versucht werden, die Art und Weise darzustellen, welche Auswirkungen das Internet auf die Realitätswahrnehmung des Menschen hat, wie sich diese Wahrnehmung verändert, bzw. wie das Internet Wirklichkeit(en) konstruiert.