Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,0, Leibniz Akademie Hannover - Berufsakademie Hannover (Institut für Politische Wissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versucht die Methodologie Bourdieus in die sozialräumliche Diskussion in der Sozialen Arbeit einzubringen und nähert sich diesem Ziel in drei Schritten. Der erste Schritt ist die Darstellung der Thematisisierungslinien sozialräumlicher Vorstellungen Sozialer Arbeit, insbesondere der Gemeinwesenarbeit. Dabei geht es auf der einen Seite darum, Ziele und Methoden gemeinwesenorientierter Sozialer Arbeit aufzuzeigen, aber auch andererseits die Verlagerung der Sichtweise auf soziale Räume deutlich zu machen. Der zweite Schritt bildet die Auseinandersetzung um Raumvorstellungen in der Sozialforschung. Analog der Historie der Sozialen Arbeit werden kurz die Entwicklungslinien der Raumvorstellungen in der Sozialforschung dargestellt. Um die Dynamik innerhalb des Sozialraums darzustellen sowie die Möglichkeit der Verbindung zur Sozialen Arbeit aufzuzeigen, steht der Ansatz von Pierre Bourdieu dabei im Mittelpunkt. Pierre Bourdieu definiert den Sozialraum durch die Verteilung bestimmter Kapitalsorten in Abhängigkeit zu den darin liegenden Feldern. Diese Faktoren werden im Einzelnen erläutert. Ausgehend von der abstrakten Darstellung des Sozialraums bei Bourdieu geht es in einem dritten Schritt darum, zu zeigen, wie fruchtbar die Theorie für die sozialräumliche Diskussion innerhalb der Sozialen Arbeit sein kann. Anhand der Untersuchungsergebnisse der hannoverschen Forschungsgruppe agis, die unter Bezugnahme der Methode Bourdieus im Auftrag des Kommunalen Sozialdienstes der Stadt Hannover mehrere Stadtteile untersucht hat, soll die Praxisrelevanz gezeigt werden. Anschließend erfolgt eine Auseinandersetzung dieser Umsetzung mit aktuellen Konzepten sozialräumlicher Sozialarbeit wie dem Community Organizing (CO) und den traditionellen Modellen der Gemeinwesenarbeit. Die einzelnen Aspekte von Gemeinwesenarbeit sollen mit den dargestellten Ergebnissen sowie der theoretischen Grundlage Bourdieus in Beziehung gesetzt werden. Dies erfolgt auf drei Ebenen, nämlich hinsichtlich der konkreten Ebene der Gemeinwesenarbeit, der gesellschaftspolitischen und der professionstheoretischen Ebene. Zum Schluß werden die Grenzen der Möglichkeit einer solchen Übertragung sowie einige abschließende Überlegungen dargestellt.
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