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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1, Universität Konstanz, Veranstaltung: Sozialstruktur Deutschlands, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Mitte der 60er Jahre ist die Familie in den hoch entwickelten Industriegesellschaften ausgeprägten Wandlungsprozessen unterworfen. „Überall in den entwickelten Industrieländern sinkt die Geburtenrate. Die Heiratsneigung geht zurück, und immer häufiger lassen sich Ehepaare scheiden“. Diese demographischen Wandlungsprozesse werden als die wichtigsten Symptome für die Krise der heutigen Familie…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1, Universität Konstanz, Veranstaltung: Sozialstruktur Deutschlands, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Mitte der 60er Jahre ist die Familie in den hoch entwickelten Industriegesellschaften ausgeprägten Wandlungsprozessen unterworfen. „Überall in den entwickelten Industrieländern sinkt die Geburtenrate. Die Heiratsneigung geht zurück, und immer häufiger lassen sich Ehepaare scheiden“. Diese demographischen Wandlungsprozesse werden als die wichtigsten Symptome für die Krise der heutigen Familie bezeichnet. Der „demographische Bruch“ wird im Jahre 1965 angesiedelt, als in Europa Frieden, Vollbeschäftigung und eine stetige Erhöhung des Lebensstandards zu verzeichnen war. Zu Beginn der 60er Jahre zeichnete sich zudem der „Individualisierungsschub“ ab. In allen Industrieländern, aber besonders deutlich in der Bundesrepublik Deutschland „hat sich in der wohlfahrtsstaatlichen Nachkriegsentwicklung ein gesellschaftlicher Individualisierungsschub von bislang unerkannter Reichweite und Dynamik vollzogen“. Begünstigt und unterstützt von einem relativ hohen materiellen Lebensstandard und weit vorangetriebenen sozialen Sicherheiten wurden die Menschen in einem „historischen Kontinuitätsbruch aus traditionalen Klassenbindungen und Versorgungsbezügen der Familie herausgelöst und verstärkt auf sich selbst und ihr individuelles Schicksal mit allen Risiken, Chancen und Widersprüchen verwiesen.“ Eine „Pluralisierung der Lebens- und Beziehungsformen“, eine „Entkopplung und Ausdifferenzierung der in Familie und Ehe zusammen gefassten Lebens- und Verhaltenselemente“ und eine Abwendung vom Leitbild der bürgerlichen Kleinfamilie sind hierbei verstärkt wahrzunehmen. Der gesellschaftliche Individualisierungsprozess im Sinne einer zunehmenden Freisetzung aus sozialen Bindungen wurde von einem sozialen Wertewandel begleitet. Die „Selbstentfaltungswerte, die Betonung von Autonomie, Gleichbehandlung und Selbstverwirklichung“, haben in diesem Zusammenhang ganz besonders an Bedeutung gewonnen. Die Paarbeziehungen lösen sich nun in Folge dessen immer weiter von der dominanten Familienorientiertheit ab und zentrieren sich zunehmend um Liebe und Sexualität, zugleich aber auch an Werten der Selbstrealisierung und Selbstbestimmung. Die Wahl für die institutionalisierte Ehe wird immer mehr von einer subjektiven Werteorientierung, besonders vom Kinderwunsch, bedingt. Ihre Dauerhaftigkeit wiederum wird immer mehr von der Partnerzufriedenheit und individuellen Anspruchsmustern abhängig.