Der erstmalig 1916 verwendete und erst seit den 60er Jahren letzten Jahrhunderts wieder an Aufmerksamkeit gewonnene Begriff des sozialen Kapitals findet neben Soziologie auch in den Wirtschaftswissenschaften immer breiteres Interesse. Mit diesem Thema haben sich mehrere Autoren im Laufe der letzten 50 Jahre befasst und verschiedene Konzepte des sozialen Kapitals ausgearbeitet. Die bekannten Autoren sind Jane Jacobs, Glenn C. Loury, Pierre Bourdieu, Robert D. Putnam, James S. Coleman und andere. In der handlungssystematischen Studie entwickelt Coleman sein Modell des sozialen Systems, anhand dessen die wichtigsten Elemente und Beziehungen zwischen ihnen erklärt werden. Im Vordergrund stehen Akteure als rational handelnde Individuen oder Gruppen von Individuen, die im Besitz bestimmter Ressourcen sind und deren alleiniges Interesse in der Kontrolle eigener und fremder, aber erwünschter Ressourcen besteht. Die reziproken Beziehungen, die aus dem Wissen um das Vorhandensein interessanter Ressourcen bei anderen Akteuren möglich werden, bilden soziales Kapital in Gemeinschaften. Das Phänomen des sozialen Tausches erklärt Coleman als Folge der Beziehungen, die zwischen den Akteuren entstehen. Das bedeutet, dass soziales Kapital eine Grundlage für das Funktionieren des sozialen Tausches bildet. In dieser Arbeit wird auf das Colmansche Modell des sozialen Systems näher eingegangen. Dabei werden die Elemente dieses Systems besonders aufmerksam behandelt, um das Phänomen des sozialen Kapitals erklären zu können.
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