Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 2,4, Universität Potsdam (Institut für Grundschulpädagogik), Veranstaltung: Traditionelle und aktuelle Erziehungsaufgaben - Anspruch und Realisierungsmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Entwicklung des Kindes im Lern- und Erfahrungsraum Grundschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Soziales Lernen spielt gerade heute in unserer multikulturellen Gesellschaft eine zunehmend wichtiger werdende Rolle, da es den Erwerb sozialer Handlungskompetenzen wie Verständnis und Toleranz gegenüber unseren Mitbürgern einschließt und somit die Basis für jedes mitmenschliche Zusammenleben darstellt. Das Kind beziehungsweise später der Erwachsene soll durch den Prozess des sozialen Lernens befähigt werden, für sein eigenes Verhalten Verantwortung zu übernehmen. Genauso bedeutend ist auch die Kompetenz, sich in die Lage von anderen Personen zu versetzen und mit ihnen in Interaktion zu treten. Durch gesellschaftliche Veränderungen, die Auswirkungen auf das Familienleben mit sich brachten, wird die Aufgabe der sozialen Erziehung immer mehr vom Elternhaus in Kindergarten und Schule verlagert, so dass sich Erzieher und Lehrer damit konfrontiert sehen, den Kindern die notwendigen sozialen Kompetenzen zu vermitteln. Während es in manchen Schulformen durch Fächer wie LER (Lebenskunde-Ethik-Religion), Erziehungswissenschaften oder Darstellendem Spiel fest in den Lehrplan integriert ist, steht die soziale Erziehung in anderen Bildungseinrichtungen hinter der Vermittlung der Kulturtechniken nur an zweiter oder dritter Stelle. Wie sieht es nun mit dem sozialen Lernen und der sozialen Erziehung bei Maria Montessori aus? Zahlreiche Kritiker, die sich mit der Pädagogik Montessoris beschäftigten, warfen und werfen ihr vor, dass durch die Betonung der Individualität jedes Kindes die Frage des Miteinander und damit die Aufgabe des sozialen Lernens vernachlässigt würde. Da das einzelne Kind seinen Begabungen und Fähigkeiten entsprechend gefördert werden soll, befürchten sie das Verkümmern der "soziale[n] Gesinnung"1 sowie das Ausbleiben der kindlichen Gemeinschaft, in der soziale Werte für das Bestehen in der Gesellschaft vermittelt werden. Für Montessori besteht soziales Lernen jedoch nicht nur darin, "nebeneinander dazusitzen und einem zuzuhören, der spricht", wie sie es bei der von den Kritikern bevorzugten "direkten Unterrichtsmethode" vermutet. Im folgenden versuche ich zu beweisen, dass Maria Montessori sich - trotz negativer Meinung der Kritiker- sehr wohl um die soziale Erziehung ihrer Schützlinge gesorgt und dies auch in ihrer Pädagogik verankert hat.Ich werde dazu die einzelnen, von ihr aufgestellten, Phasen der sozialen Entwicklung des Kindes näher beleuchten und den Prozess des sozialen Lernens am Beispiel ihres Prinzips der Altersmischung verdeutlichen.[...]
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