Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Sozialisation und Spiel in system-theoretischer Perspektive". Ausschlaggebend für die Wahl des Themas waren ein Seminar zum Thema Sozialisation und eine eigene Beobachtung. Die Sichtung von Schildern mit der Aufschrift "Spielen verboten" in anliegenden Grünanlagen von Wohngebieten, veranlasste mich zu einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema Spiel. Diese Auseinandersetzung erfolgte unter der besonderen Vermutung, dass es zwischen dem Spiel und dem Sozialisationsprozess des Kindes einen Zusammenhang geben müsste. Kinder finden in ihren Wohngegenden anscheinend so wenig Raum zum spielen, dass in der wissenschaftlichen Literatur von einem schwinden der Straßenkindheit die Rede ist (vgl. Hohm 2006, S. 163). Zudem soll es für Kinder heutzutage mehr Möglichkeiten geben, ihre Freizeit in einem institutionellen Rahmen zu verbringen, denn je (Retter 1991, S.49). Ich halte es für nötig, diesen Sachverhalt näher zu betrachten. Zu diesem Zweck wähle ich eine systemtheoretische Perspektive, denn diese ermöglicht mir die Position eines Beobachters einzunehmen. Nach systemtheoretischer Tradition ist es für den Beobachter nur möglich zu überprü-fen, ob die Welt wie er sie sieht der Realität entspricht, wenn er sie mit den Sichtweisen eines anderen Beobachters vergleicht (vgl. Simon 2005, S.47). Die anderen Beobachter sind in diesem Fall Wissenschaftler, die sich mit dem Thema befasst haben und ihre Beobachtungen mittels der Schriftmedien für andere Be-obachter zugänglich gemacht haben. Zunächst soll der Begriff "Sozialisation" im Allgemeinen definiert werden. Auf die Annahme von Hurrelmann und Ulich (vgl. 1991, S.7) es gäbe die Sozialisation als ultimative Beschreibung nicht, sondern nur sozialisationstheoretische Frage-stellungen, stützt und begründet sich die Fragestellung: Welche Bedeutung hat das Spiel für den Sozialisationsprozess von Kindern und welche Bedeutungen ergeben sich daraus für die pädagogische Praxis?
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