Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für Deutsche Sprache und ihre Didaktik), Veranstaltung: Georg Büchner, Sprache: Deutsch, Abstract: Georg Büchners literarische Werke entstanden im Sie lassen sich an einer Hand abzählen: die Flugschrift „Der hessische Landbote“, das Revolutionsdrama „Dantons Tod“, das Lustpiel „Leonce und Lena“, die Novelle „Lenz“ und das Tragödienfragment „Woyzeck“. In seinen Werken nahm er Bezug auf die zeitgenössische Politik. Er widmete sich besonders der sozialen Lage der Bevölkerung und setzte sich kritisch mit den Regierenden im Deutschen Bund und im Großherzogtum Hessen auseinander. Nach den Befreiungskriegen hatten die Menschen in Deutschland große Erwartungen. Die Hoffnungen der Menschen wurden enttäuscht. Ein nationales Deutsches Reich entstand nicht. Der Dualismus zwischen Preußen und Österreich und der Souveränitätsanspruch der Fürsten waren die Gründe dafür. Die Monarchie blieb die herrschende Staatsform. Adel und Geistlichkeit behielten ihre Macht. Die Zeit nach dem Wiener Kongress war eine Zeit der Restauration. Der österreichische Außenminister, Fürst Metternich, hatte daran maßgeblichen Anteil. Er lehnte demokratische und liberale Ideen als Gefährdung für den Staat ab. Den aufkommenden revolutionären Tendenzen setzte er die Zusammenarbeit der europäischen Monarchen und die Einrichtung eines Polizeistaats entgegen. Georg Büchner war nicht nur Literat, sondern er zählte zum Kreis der Revolutionäre, die sich gegen das System der Restauration richteten. Er gründete zusammen mit ehemaligen Schulkameraden aus Darmstadt, die zu diesem Zeitpunkt wie er 1834 in Gießen studierten, weiteren Studenten und einigen Handwerkern die „Gesellschaft für Menschenrechte“. Im Juli 1834 wurde der Hessische Landbote, den er gemeinsam mit Friedrich Ludwig Weidig verfasst hatte, in Druck gelegt. Es handelte sich um eine Flugschrift, die unter der berühmten Parole „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ die hessische Landbevölkerung zur Revolution gegen die Unterdrückung aufrief. Auch auf dem sozialen Sektor blieben die Hoffnungen der Menschen unerfüllt. Hunderttausende litten an Armut und Hunger. Der Begriff „Pauperismus“ entwickelte sich in den 1830er Jahren zum Schreckgespenst. Der Vierte Stand lebte in Armut und Abhängigkeit. Im Drama „Woyzeck“ spiegelt sich das Leiden der unteren Stände, in denen sich die Hauptfigur Woyzeck zweifellos befindet. Es stellt die Kluft zwischen oberer und unterer sozialer Schicht dar. An vielen Stellen wird der Bezug zur Zeit des Vormärz spürbar.