Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgrund der stetig wachsenden Erwerbsbeteiligung von Frauen, was sich als europaweiter Trend abzeichnet, ergibt sich ein Problem mit der traditionellen geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung zwischen unbezahlter häuslicher und familiärer Arbeit, die von Frauen übernommen wird, und bezahlter Lohnarbeit, welche von den Männern geleistet wird. Umso mehr Frauen erwerbstätig sind, desto weniger Zeit haben sie für die Fürsorge- und Hausarbeit. Daraus folgt, dass Frauen, die berufstätig sein wollen, sich vermehrt gegen Kinder entscheiden, um einer Doppelbelastung zu entgehen. Diese Entscheidung trägt allerdings zum demografischen Wandel bei, welcher zur Alterung und Kinderarmut der Gesellschaft führt, was wiederum Probleme nach sich zieht, bspw. mit dem bestehenden Rentensystem, da immer weniger Beitragsleistende immer mehr Beitragsempfangenden gegenüberstehen. Andere Frauen wiederum entscheiden sich für Kinder und gegen eine Erwerbstätigkeit, was das Brachliegen von wertvollem Potential des Arbeitsmarktes zur Folge hat und aufgrund des Fachkräftemangels nicht haltbar ist. Neben den volkswirtschaftlichen Gründen soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine geschlechtergerechtere Gesellschaft ermöglichen. Um gleichzeitig einerseits die Geburtenrate zu steigern und andererseits Frauen die Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, bedarf es einer Verbesserung der Vereinbarkeitsstruktur von Beruf und Familie. Da die Familien- und Hausarbeit, welche traditionell in den Aufgabenbereich der Frauen und Mütter fällt, keine Ansprüche auf Leistungen außerhalb der Sozialleistungen begründet, waren und sind Frauen oftmals von der Erwerbstätigkeit der Männer und Väter abhängig. Durch eine neue Austarierung der familiären Arbeitsteilung, in welcher Männer und Frauen sowohl Hausarbeit als auch Erwerbsarbeit verrichten, sowie durch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie kann dieser Abhängigkeit entgegengewirkt werden. Innerhalb dieser Arbeit soll die aktuelle Problemlage bezüglich der Schwerpunkte "Familie", "Erwerbstätigkeit" und "Politik" ausführlich dargestellt sowie die Klassifizierung von Wohlfahrtssystemen erläutert werden. Anschließend werden verschiedene Indikatoren ausgesuchter europäischer Länder verglichen, um abschließend zwei Staaten miteinander zu vergleichen. Anhand der vergleichenden Länderprofile soll offenbar werden, welche Einflussmacht die Politik auf die Gestaltung der Gesellschaft hat bzw. haben kann.