Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Wiederentdeckung des Körpers" ist schon seit Ende der Neunziger Jahre nicht nur die Erfahrung einiger weniger Individualisten, sondern durchaus ein typischer Trend der Moderne. Unendlich schöne und athletische Körper überschwemmen unsere Wahrnehmung und bestimmen zunehmend unser ästhetisches Denken. Werbebanner überhäufen den Öffentlichen Raum und präsentieren uns perfekte Körper in Übergröße - Suchbilder an denen keine Fehler mehr gefunden werden können. Doch treiben uns "Schönheitswahn und Körperkult" zu einer gesünderen und glücklicheren Gesellschaft oder zerschellt das Individuum an zu hohen Zielen und Maßstäben? Ist der äußerliche Ausbau Kompensation für den inneren Zerfall? Was genau bedeutet das Konzept des utopischen Körpers? Und woher stammt überhaupt der Trend zum Körper? Mit dem utopischen Körper und den modernen Utopien unserer Gesellschaft, die sich seit dem Beginn der Kommerzialisierung der Medien mit Mythen zu verbinden scheinen, hat sich vor allem Gunther Gebauer in seiner Arbeit "Körper-Utopien und Mythen des Alltags" kritisch auseinandergesetzt. Auf seinen philosophischen Überlegungen ist der erste Teil dieser Arbeit aufgebaut, der in einem Übergriff zum Thema Medien, welches eine Schlüsselrolle für das Konstrukt des utopischen Körpers darstellt, in den nächsten Teil überleitet. In diesem bilden Winfried Menninghaus' Ausführungen über Ästhetik und Schönheit die Grundlage. Dieser spricht in den Kapiteln "VI. Das Sein bestimmt das Bewußtsein: Persönlichkeitseffekte des guten Aussehens" und "VII. Zur heutigen Signatur von Schönheitsarbeit und ästhetischer Selbstbegründung" seines Werkes "Das Versprechen der Schönheit" sowohl darüber, was für einen Mehrwert uns die Schönheit im Sinne einer Wahrnehmungs-Urteils-Verknüpfung verspricht, als auch über die Nachteile, die sie mit sich bringen kann. Daran anschließend soll als Zugang zum Fazit geklärt werden ob, und wenn ja, inwiefern sie unsere Gesellschaft im Sinne einer Kallokratie (durch Menninghaus eingeführt: Herrschaft des Schönen) beherrscht. Für das Thema dieser Arbeit ist die Schönheit deshalb relevant, weil sie mit dem Ideal des utopischen Körpers einhergeht. Wer nach dem idealen Körper strebt, strebt auch nach Schönheit. In diesem Sinne liefert Menninghaus einen wertvollen Beitrag zur Beantwortung der Fragestellung. In die gesamte Arbeit fließen des Weiteren Ansichten der Autoren Görlitz, Meuser, Posch, Wedemeyer und Gugutzer ein.
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