Konnten wir noch vor etwa zehn Jahren die Zurückhaltung der Soziologie in Bezug auf Digitalisierung als gesunde Vorsicht vor dem Hype des "Virtuellen" und des "Cyberspace" rechtfertigen, stellt sich die Lage heute anders dar: Jenseits der gepflegten Rhetorik der Medienrevolution sind um digitale Technologien herum in nahezu allen Bereichen neue Praxis-, Organisations- und Ordnungsformen entstanden, die soziologische Theoriebildung, Methodenentwicklung und empirische Sozialforschung vor handfeste Herausforderungen stellen. Eignen sich unsere an Handeln, Kommunikation oder Praxis orientierten Theorien, um das Mitwirken von Algorithmen zu beschreiben? Sind unsere an Sprache, Bild und gedrucktem Text geschulten Methoden geeignet, um die automatische Modifikation von Text, Bild und Bewegtbild durch Filtertechnologien zu analysieren? Wie gehen wir mit der zunehmenden Konkurrenz in Bezug auf Auswertungs- und Analyseverfahren um? Diesen Fragen geht der Sonderband der Sozialen Welt (ISSN 0038-6073) nach. Mit Beiträgen von Dirk Baecker, Sascha Dickel, Tobias Wolbring, Barbara Sutter, Sabine Maasen, Elke Wagner, Niklas Barth, Katharina Kinder-Kurlanda, Roger Häußling, Udo Thiedeke, Josef Wehner, Nicole Zillien, Bernadette Kneidinger-Müller, Heike Greschke, Jagoda Motowidlo, René König, Patrik Sumpf, Christian Stegbauer, Alexander Mehler, Oliver Nachtwey, Philipp Staab, Andreas Boes, Tobias Kämpf, Alexander Zielger, Sabine Pfeiffer, Anne Suphan, Uli Meyer, Uwe Matzat, Erik van Ingen, Christian Papsdorf, Tanja Carstensen, Jeffrey Wimmer, John Postill, Victor Lasa, Ge Zhang, Evelyn Ruppert
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