Diplomarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: gut, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der Ergebnisse von internationalen Leistungsvergleichstudien wie IGLU (Internationale Grundschul-Leseuntersuchung) oder PISA (Program for International Student Assessment) (vgl. Deutsches Pisakonsortium, 2003), geriet auch der Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen in den Fokus der Öffentlichkeit. In Deutschland begann eine breite Debatte darüber, dass Kindergärten und andere Tageseinrichtungen ihren Schwerpunkt von der reinen Betreuung und „Aufbewahrung“ der Kinder, hin zur Bildungsstätte für die frühkindliche Entwicklung verlagern müssen, was durch die Kultusministerkonferenz (KMK) und die Jugendministerkonferenz (JMK) (2004) im ‚Gemeinsamen Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen‘ konkretisiert wurde. Besonderes Augenmerk wurde u.a. auf die Sprachentwicklung gelegt und darauf, mögliche Sprachentwicklungsstörungen und damit eventuell drohenden, schulischen Misserfolg frühzeitig zu erkennen und die Sprachentwicklung angemessen zu fördern (KMK u. JMK (2004, S.4)). Das bedeutet für die Bildungspolitik die große Aufgabe, die frühpädagogische Sprachdiagnostik aufzubauen und Sprachförderangebote auszubauen. Ein wichtiger Aspekt bei diesem Thema ist die Tatsache, dass der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund, bzw. derer, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, in den Kindertageseinrichtungen weiter zunimmt, wie die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (2012, S.76) feststellte. Was bedeutet diese Tatsache für die Sprachdiagnostik und Sprachförderung, die in den Bildungseinrichtungen stattfindet? Die folgende Arbeit soll einen Einblick geben in die derzeitige Situation der sprachlichen Diagnostik, Förderung und Bildung im frühkindlichen Bereich und darin, wie das Thema in den verschiedenen Bundesländern gehandhabt wird. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, in welchem Umfang dabei berücksichtigt wird, dass längst nicht mehr vom einsprachig, Deutsch sprechenden Kindergartenkind ausgegangen werden kann, sondern der Anteil der Kinder, die mehrsprachig aufwachsen oder mit einer anderen Muttersprache als Deutsch, immer mehr steigt. [...]