Der „Spademan“, Protagonist des gleichnamigen Buches des amerikanischen Autors Adam Sternbergh, war früher Müllmann, jetzt ist er ein Auftragskiller. Und wenn der monetäre Einsatz stimmt, bringt er mit seinem Cutter jeden um, ganz gleich, ob Mann oder Frau, gut oder böse. Doch eines tut er nicht, er
tötet keine Kinder. Hier stehen ihm dann doch seine eigene Moral und seine Prinzipien im Wege. Und…mehrDer „Spademan“, Protagonist des gleichnamigen Buches des amerikanischen Autors Adam Sternbergh, war früher Müllmann, jetzt ist er ein Auftragskiller. Und wenn der monetäre Einsatz stimmt, bringt er mit seinem Cutter jeden um, ganz gleich, ob Mann oder Frau, gut oder böse. Doch eines tut er nicht, er tötet keine Kinder. Hier stehen ihm dann doch seine eigene Moral und seine Prinzipien im Wege. Und er ist einer der wenigen, der sich das leistet, denn die Welt um ihn herum liegt im wahrsten Sinne des Wortes in Trümmern.
Seine Welt ist New York, das nach 9/11 von einer zweiten Terrorwelle heimgesucht wurde, deren Ausmaß kaum vorstellbar ist. Die Metropole ist zerstört, von Bomben dermaßen verwüstet, dass weite Bereiche kaum noch bewohnbar sind. Die meisten Bewohner sind geflüchtet, und diejenigen, die zurückgeblieben sind, leben ihre Träume in einer virtuellen Zwischenwelt, zu der jedoch nur die Reichen und Mächtigen Zugang haben.
Spademans neue Profession unterscheidet sich für ihn kaum von dem, was er früher als Beruf ausgeübt hat – er räumt auf und entsorgt. Alles ändert sich, als er den Auftrag erhält, die Tochter eines Predigers zu beseitigen, eigentlich kein Problem für ihn. Aber als er sich näher mit seiner Zielperson beschäftigt, stellt er fest, dass die junge Frau schwanger ist, was ihn daran hindert, dem Wunsch seines Auftraggebers nachzukommen. Und damit fangen die Probleme für ihn an.
„Spademan“ ist ein Buch, das mit Sicherheit polarisieren wird – entweder man hasst es, oder man liebt es. Die Mischung aus Hardcore-Thriller im Retro-Look, Dystopie und Cyberpunk-Roman wird bestimmt nicht jedermanns Sache sein. Die Figuren sind zwar etwas schematisch gezeichnet, aber mich hat das speziell in diesem Plot nicht sonderlich gestört, da ich durch die Überzeichnungen eh öfter den Eindruck hatte, in einen Comic hineingeraten zu sein.
Knallhart, temporeich, blutig, aber durch den Ehrenkodex des Protagonisten auch höchst moralisch – ein außergewöhnliches Buch, bei dem ich jede Seite genossen habe.