Anton Pawlowitsch Tschechow (1860-1904) war einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Neben seinen Dramen wie „Der Kirschgarten”, „Onkel Wanja”, „Drei Schwestern” und „Die Möwe”, die noch heute zu den meistgespielten Theaterstücken weltweit gehören, verfasste er auch
eine Vielzahl von Erzählungen und Kurzgeschichten.
Der Diogenes-Band „Späte Blumen“ versammelt eine…mehrAnton Pawlowitsch Tschechow (1860-1904) war einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Neben seinen Dramen wie „Der Kirschgarten”, „Onkel Wanja”, „Drei Schwestern” und „Die Möwe”, die noch heute zu den meistgespielten Theaterstücken weltweit gehören, verfasste er auch eine Vielzahl von Erzählungen und Kurzgeschichten.
Der Diogenes-Band „Späte Blumen“ versammelt eine Auswahl an Geschichten sowohl aus dem Frühwerk wie auch aus dem Spätwerk des Schriftstellers, die alle etwas mit der dritten Jahreszeit zu tun haben. In der Auftaktgeschichte „Polinka“ begleiten die LerserIn-nen eine Blondine in ein Galanteriewarengeschäft, wo sie von einem jungen, feschen Verkäufer bedient wird. In der kurzen Geschichte „Auf dem Friedhof“, verweilen einige ältere Herren vor dem Grab eines Schauspielers, der von einen nachträglich gehasst hat, weil er ihn zu dieser brotlosen Kunst überredet hat.
Die Titelgeschichte „Späte Blumen“, ein kleiner Roman, beginnt an einem herbstlichen Abend im Hause der Fürsten Priklonskij. Im Mittelpunkt steht die verarmte Fürstentochter Marusja. Sie liebt Toporkov, einen Arzt, dessen Vater noch leibeigener Kammerdiener des Fürsten gewesen ist. Tschechow zeichnet hier die in den Bankrott sinkende Adelsfamilie und den Alltag des kühl berechnenden Arztes nach. Am Ende stirbt Marusja. Die kleine Szene „Gespräch eines Menschen mit einem Hund“ ist eine Satire auf einen Philosophen und in der Schlussgeschichte „Über die Liebe“ ist die hübsche Pelageja in den Koch Nikanor verliebt. Warum ausgerechnet in Nikanor, diesen Unhold. Tschechow gibt eine Antwort auf die ungelöste Frage der Liebe.
Fazit: Eine sehr gelungene Auswahl von 21 Herbstgeschichten, die mit dem Werk von Anton Tschechow vertraut macht.