Ein kluger, trauriger und Trost spendender Roman über den Schmerz, der Familie heißt. Die Zwillinge Sophia und Thomas waren sich immer nah, so unterschiedlich sie auch sind. Die treusorgende Mutter und Gattin eines Kunsthändlers Sophia erfüllt das bürgerliche Ideal der Eltern. Thomas, der Unangepasste, schlägt sich als freier Journalist durch. Der cholerische Vater ist seit Jahren tot. Als auch die Mutter stirbt, treffen sich die Zwillinge im Elternhaus, und beide haben Neuigkeiten: Thomas hat sich von seiner Freundin getrennt, die neue ist viel jünger als er. Und Sophia ist unheilbar an Krebs erkrankt; ihr bleiben nur Monate. Mehr als der nahende Tod quält sie die Frage: Habe ich überhaupt gelebt? Beim Sichten des Nachlasses werden die Zwillinge von Erinnerungen heimgesucht. Sie streiten, verletzen einander und steigen tief ein in die Geschichte ihrer Familie. Sophia beschließt, ihr Leben zu regeln. Dazu gehört eine letzte Reise mit Tochter und Bruder. Doch unterwegs eskaliert die Stimmung. Und wieder müssen die Geschwister den Blick ganz weit zurück wagen, um nach vorne schauen und das letzte Stück des Weges gemeinsam gehen zu können.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Jan Drees scheint schwer beeindruckt von Anselm Nefts Roman über ein Geschwisterpaar, das nach dem Tod der Eltern beginnt, die durch die Generationen weitergereichten Kriegstraumata der Familie aufzuarbeiten. Weil der Roman nicht larmoyant daherkommt, sondern sich der ungeheuerlichen Tragik des Erzählten mit Humor und starker Bildlichkeit entgegenstemmt, kann Drees den Text nur empfehlen. Wie Sprachlosigkeit sich in literarische Sprache und Form überführen lässt, belegt der Roman eindrucksvoll, versichert Drees.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Anselm Nefts nicht kleine Kunst ist es, das klassische Sujet der Familie und der in ihr waltenden Kräfte Liebe, Hass, Missgunst, Verblendung, Fürsorge, Nähe und Distanz noch einmal kompromisslos neu zu erzählen. Ein gelungenes Erzählwerk... Anselm Neft ist ein Autor, den man mehr denn je auf der Rechnung haben muss. Thomas Andre Hamburger Abendblatt 20220125
Rezensent Jan Drees scheint schwer beeindruckt von Anselm Nefts Roman über ein Geschwisterpaar, das nach dem Tod der Eltern beginnt, die durch die Generationen weitergereichten Kriegstraumata der Familie aufzuarbeiten. Weil der Roman nicht larmoyant daherkommt, sondern sich der ungeheuerlichen Tragik des Erzählten mit Humor und starker Bildlichkeit entgegenstemmt, kann Drees den Text nur empfehlen. Wie Sprachlosigkeit sich in literarische Sprache und Form überführen lässt, belegt der Roman eindrucksvoll, versichert Drees.
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