Als die Mauer fiel, gründeten Mitglieder der letzten Regiegeneration im DEFA-Studio für Spielfilme die künstlerische Produktionsgruppe »DaDaeR«. Damit erfüllten sie eine langjährige Forderung nach freieren Arbeitsmöglichkeiten seitens der jüngsten Generation. Mit einem kleinen Budget produzierte die Gruppe drei bemerkenswerte Filme, bevor das Studio 1992 geschlossen wurde. Anhand von Fallstudien untersucht die Autorin Filme und Biografien von Filmkünstlern, die trotz gründlicher Ausbildung, kreativer Ideen für ästhetische Neuansätze und der Bereitschaft, sich durch ihre Filme an sozialpolitischen Diskussionen der DDR zu beteiligen, im Studio weitgehend »unerwünscht« waren. Die Analyse der teils unbekannten Filme aus den Jahren 1989–92 von Jörg Foth, Herwig Kipping, Peter Welz, Helke Misselwitz, Andreas Voigt und Peter Kahane im Kontext ihrer Entstehungszeit und Produktionsgeschichten wird ergänzt durch den Blick auf die früheren Arbeiten einschließlich der Hochschulfilme dieser Regisseure. Die umfassende Herangehensweise erweitert das Verständnis der sogenannten »Wendefilme«, indem die thematische und stilistische Vielfalt in den Handschriften der jüngsten Generation jenseits des historischen Umbruchs von 1989 aufgezeigt wird.