In der täglichen Spam-Flut entdeckt der Computerjournalist Thomas Vogel eine E-Mail, die ihm 3000,- Euro verspricht. Und tatsächlich geht dieses Geld auch auf seinem Konto ein. Es folgen weitere Mails mit Anweisungen. Ehe es sich Thomas versieht, ist er für einen Diamantenschmugglerring als Kurier
zwischen München und Antwerpen tätig. Als Entschädigung bekommt er in Antwerpen die Prostituierte…mehrIn der täglichen Spam-Flut entdeckt der Computerjournalist Thomas Vogel eine E-Mail, die ihm 3000,- Euro verspricht. Und tatsächlich geht dieses Geld auch auf seinem Konto ein. Es folgen weitere Mails mit Anweisungen. Ehe es sich Thomas versieht, ist er für einen Diamantenschmugglerring als Kurier zwischen München und Antwerpen tätig. Als Entschädigung bekommt er in Antwerpen die Prostituierte Véronique gestellt, in die er sich heillos verliebt und immer tiefer in ein Doppelleben rutscht.
Mit "Spam Diamond" ist Nikolai Vogel ein brisanter und aktueller Debütroman gelungen. Denn welcher Internetnutzer hat nicht mit Spam zu kämpfen? Der Autor bringt es sehr gut auf den Punkt, wenn er die Ausmasse des heutigen Spams darlegt. Wie viel Zeit beispielsweise verloren geht, wenn man sich Tag für Tag mit so manchem irrsinnigen Spam rumschlagen muss, nur damit keine richtige E-Mail übersehen wird. Was aber, wenn eines Tages eine Spam-Mail das versprochene Geld auf das eigene Konto überweist? Wie würde man dann reagieren? Das Geld nehmen? Den Anweisungen folgen? Hier spinnt der Autor den Faden weiter: Die Realität verpackt mit Fiktion, die vielleicht gar nicht so fiktiv ist.
Der Roman ist eine Mischung aus rasantem Krimi und Charakter- bzw. Gesellschaftsstudie. Denn zusammen mit der spannenden Unterhaltung stehen auch das Handeln und Denken der Hauptperson im gleichen Maße im Vordergrund. Dadurch wirkt Thomas Vogel glaubwürdig und sein Handeln nachvollziehbar.
Da der Roman keine direkte Rede enthält, sondern alles in einem Rutsch erzählt wird, beeinträchtigt das ein wenig den Lesefluss und erfordert etwas mehr an Konzentration, um zwischen Dialog, Gedanken und Handlung zu unterscheiden. Ansonsten lässt sich der Roman sehr gut lesen. Die teils kurzen und markanten Sätzen tragen dazu bei, dass der Roman ein rasantes Tempo aufnimmt und es nicht eher zum Stehen kommt, bis der letzte Satz fällt.