Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versucht, die verschiedenen Gesichtspunkte gleichermaßen heranzuziehen, mit der Absicht einen Gesamteindruck vom Spartabild zu einem bestimmten, zu einem prominenten Zeitpunkt der deutschen Geschichte Auskunft zu geben und nicht etwa das Spartabild einzelner, freilich die Sicht der Zeit prägender Verantwortlicher oder Institutionen. Beinahe zwangsläufig muss eine Untersuchung der Veränderlichkeit geschichtlicher Wahrnehmung oder Deutung auch in wissenschaftstheoretische Überlegungen münden. Die Fragestellung wird daher insofern zu erweitern sein, als das Thema eine Stellungnahme zur Rolle der Altertumswissenschaft im nationalsozialistischen Deutschland verlangt, nicht zuletzt zu ihrer propagandistischen Relevanz. Daraus ergeben sich für die folgenden Ausführungen zwei Strukturprinzipien: Zum einen wird, gleichsam induktiv, an einem Beispiel, nämlich der Integration des antiken Griechenlands in die nationalsozialistische Ideologie, über die Verformung von Geschichtsauffassungen gemäß dem jeweiligen Zeitgeist zu sprechen sein, die Aufgabe und den Missbrauch von Geschichte. Zum anderen sollen die Ebenen „Elite“ und „Öffentlichkeit“ im Verlauf der Erörterung unterschieden werden. Wobei die Eliten, also die akademische Forschung und die bedeutendsten Ideologen des Nationalsozialismus, die in widerseitiger Beeinflussung eine krude Neuinterpretation der Antike verfertigten, als Ursprung des verzerrten Spartabildes zuerst besprochen werden sollen und in der Folge der Art, Verbreitung und der Wirksamkeit dieses Bildes nachgegangen werden soll.