"Die Dinge, von denen ich hier sprechen will, gehören einem Gebiet an, das heiß umstritten ist. Ich will gestehen, daß ich selbst zu den Streitenden gehöre. Und zwar wie ich hinzufügen will: zu denen auf der andern Seite. Zu den Verneinern. Dies vorausgeschickt, bitte ich um Gehör und gleichzeitig, ich möchte sagen, um einen gewissen Kredit. Eben weil ich mich eingehend, zweifelnd, forschend und voller Skepsis mit den seltsamen Erlebnissen beschäftigt habe, die rechts und links von mir einwandfreien Leuten widerfahren sind, eben darum, auf diesem Wege, sind mir Geschehnisse untergekommen - oder doch in meiner nächsten Nähe vor sich gegangen - die mit einem einfachen >Unsinn< nicht abzutun sind." Paul Rosenhayns kurzweilige Sammlung unerklärlicher Begebenheiten befasst sich mit den Dingen, die an den Grenzen des Menschenverständlichen liegen, und geht paranormalen Phänomenen auf den Grund: Das Zweite Gesicht, Seelentausch, Geistererscheinungen und andere gespenstisch wirkende Phänomene werden auf unterhaltsame und mitunter recht verstörende Weise präsentiert, so dass der Leser unweigerlich an all dem zu zweifeln beginnt, was er bisher für allein "real", "möglich" und "wirklich" gehalten hat. Ein äußerst spannendes "Tatsachen"-Buch! Paul Rosenhayn (1877-1929) war ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor. Am 11. Dezember 1877 in Hamburg als Sohn eines Handelskapitäns geboren, wuchs Rosenhayn zunächst in England auf, wo er auch zur Schule ging, bis er auf ein deutsches Gymnasium wechselte. Er studierte zunächst einige Semester Jura, entschied sich dann jedoch für eine journalistische Laufbahn. Er reiste ausgiebig durch Europa und Amerika, lebte mehrere Jahre in Indien und schrieb während dieser Zeit für verschiedene englische und deutsche Zeitungen. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs ließ er sich in Deutschland nieder und begann, Kriminalgeschichten zu verfassen. Sich vage am Vorbild Sherlock Holmes orientierend, schuf er den ähnlich scharfsinnigen, aber wesentlich tatkräftigeren Detektiv Joe Jenkins. Rosenhayns zweites Standbein wurde die aufstrebende Filmindustrie. Er schrieb insgesamt etwa 40 verfilmte Drehbücher, wobei er den Krimi bevorzugte. Dank seiner Zweisprachigkeit konnte Rosenhayn seine Werke auch im Ausland anbieten. Der Weg über den Atlantik und eine Zukunft in Hollywood schienen nahe, als Paul Rosenhayn am 11. September 1929 im Alter von nur 52 Jahren in Berlin starb. In den Jahren der Nazidiktatur geriet Rosenhayns allzu kosmopolitisches Werk in Vergessenheit. Erst jetzt wird das Werk dieses vielseitigen, engagierten und fruchtbaren Autors, der viele Jahre zu den Größen der deutschen Unterhaltungsliteratur und des Unterhaltungsfilm gehörte, im E-Book-Format wiederentdeckt.
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