Selten schienen die Römer mit größerem Entsetzen auf ihren Kaiser geblickt zu haben: Was Marcus Aurelius Antoninus, besser bekannt als Elagabal, trieb, war in ihren Augen an Abartigkeit kaum zu überbieten. Zumindest schildern antike Autoren so dessen Regierungsjahre von 218 bis 222. »Grausam und blutrünstig, verschwenderisch und pervers, der Anhänger eines barbarischen Gottes« soll er gewesen sein, »einer, der alle gesellschaftlichen und kulturellen Normen überschritt«, fasst es der Historiker Harry Sidebottom von der University of Oxford zusammen. Allerdings hielten die antiken Schreiber Geschehnisse nicht immer so fest, wie sie sich tatsächlich ereignet hatten. Daher versuchen Historiker heute herauszufinden, was Wahrheit und was Fiktion war. Wie viel im Fall des Skandalkaisers Elagabal hinzugedichtet wurde, berichtet Ihnen unser Autor Hakan Baykal ab S. 14. Fachleute erhellen auch die jüngere Vergangenheit. Etwa die der deutsch-deutschen Geschichte. Ab S. 52 lesen Sie, wie die DDR ihre Kritiker zur Ware eines Milliardengeschäfts machte. Das Regime verkaufte rund 33 000 Menschen, die in der DDR im Gefängnis saßen, in den Westen. Ein moralischer Ausverkauf - so jedenfalls nahmen es damals viele DDR-Bürger wahr. Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen Karin Schlott, Redaktion Spektrum der Wissenschaft.
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