Inhaltsangabe:Einleitung: Finanzmarktkrisen werden seit geraumer Zeit (erstmalig im 18. Jahrhundert) mit spekulativen Blasen in Verbindung gebracht. Dabei tragen sowohl historische Krisen (wie die Südseeblase und die Mississippibubble) als auch jüngere Krisen (wie die Technologieblase) den Begriff ¿Blase¿ bzw. ¿Bubble¿ sogar in Ihrem Namen. Wurden Spekulationsblasen über einen langen Zeitraum als ein um jeden Preis zu verhinderndes Ergebnis ökonomischer Verfehlungen ¿abgestempelt¿, so begann man in den letzten Jahren auch positive, ja sogar für das Wirtschaftswachstum notwendige Aspekte zu erkennen. Vor diesem Hintergrund bewegen sich spekulative Blasen in einem Spannungsfeld zwischen ihrer Rolle als (Mit-)Auslöser von Finanzkrisen einerseits und ihrem Potential, wohlfahrtserhöhend zu wirken anderseits. Dieses Spannungsfeld ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Sie soll einen Beitrag dazu liefern, zum einen das Wesen spekulativer Blasen näher zu beschreiben und auf dieser Grundlage zum anderen ihre potentiellen negativen und positiven Wirkungen herauszustellen. Es gilt hierbei, ihren Einfluss auf Finanzmarktkrisen sowie das Wirtschafswachstum im näheren zu untersuchen. Dabei soll teilweise zwischen Emerging Markets und hochentwickelten Volkswirtschaften unterschieden werden, in welchen - wie später zu sehen sein wird - sich oft unterschiedliche ökonomische Rahmenbedingungen vorfinden lassen. Von besonderem Interesse soll die Frage nach den Bedingungen sein, unter welchen spekulative Blasen positive und auch negative Effekte entfalten können. Gang der Untersuchung: In Kapitel 1 müssen zunächst die zentralen Termini bezogen auf das Thema bzw. den unter 1.1. beschriebenen Untersuchungsgegenstand begrifflich gekennzeichnet werden. Kapitel 2 hat zum Ziel, das Blasenphänomen eingehender zu beschreiben. Hierbei muss teilweise eine Unterscheidung zwischen den beiden in der Wissenschaft gängigen Ansätzen getroffen werden: Der informationsorientierte Ansatz stellt die auf Information gestützten Verhaltensweisen der Anleger in den Mittelpunkt der Betrachtung, während im zweiten Ansatz den makroökonomischen Rahmenbedingungen die zentrale Rolle zukommt. Bezüglich letzterem Ansatz soll der Fokus auch auf der Rolle niedriger Zinsen bei der Entstehung von Kapitalmarktblasen liegen. Auf dieser Grundlage werden in Kapitel 3 ausgewählte Krisen in hochentwickelten Volkswirtschaften und Emerging Markets untersucht und bewertet. Im Rahmen dieser [...]
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