Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: sehr gut - gut, Universität Potsdam (Institut für Germanistik, Abteilung Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wortspiel wird in der Regel als ‚spielerische’ Veränderung eines Wortes zum Zwecke überraschender Wirkungen bzw. als rhetorische Figur definiert, die Witz, Humor, Spott und Satire im Bewußtsein des Hörers/Lesers hervorrufen soll. Wortspiele beruhen im Allgemeinen auf dem Doppelsinn von Wörtern und Wendungen, auf Veränderung der Bedeutung, also auf Ausnützung von Homophonie oder Polsysemie (sic!), auf Veränderung der Wortformen: auf Umstellung von Lauten, Silben, Morphemen; auf Kontaminationen, d. h. Verschmelzung von Wörtern und auf Variationen von festen Wortverbindungen, von Sprichwörtern, Phraseologismen oder geläufigen Zitaten.“ Földes klassifiziert das Spiel mit Onymen als Subgattung der Wortspiele, was der oben angeführten Definition des Wortspiels für das Spiel mit Namen Gültigkeit verleiht. Ebenso wie das Wortspiel im Allgemeinen, beruht auch das Spiel mit Eigennamen auf der Veränderung von Namen oder der Einbindung des Namens in einen Zusammenhang, der der üblichen Verwendung von Eigennamen widerspricht. Wie dies genau geschieht, soll in dieser Arbeit näher erläutert werden. Das Spiel mit Namen ist lediglich als Randgebiet der Namenkunde bzw. Namenforschung zu betrachten, weshalb es auch nur sehr wenig wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema gibt. Lediglich Csaba Földes liefert einen Artikel2, welcher die Bedeutung, die Verwendung und vor allem die Mechanismen onymischer Spiele thematisiert, was sich auf die Vorgehensweise in diese Arbeit auswirkt. Daher soll zunächst anhand des Aufsatzes Födes’ ein Überblick über das Prinzip des Spiels mit Namen gegeben werden, welcher insbesondere die Mechanismen mittels einiger Beispiele, welche entweder den Ausführungen Földes’, oder analog zu diesen meinem eigenen Erfahrungsschatz entnommen werden, im Einzelnen darlegt. Im weiteren Verlauf der Arbeit soll des Weiteren der Homophoniebegriff aufgegriffen werden. Am Beispiel einiger ausgewählter Texte des Münchner Komikers und Humoristen Willy Astor sollen sowohl die nach Földes beschriebenen Mechanismen des Spiels mit Namen nachgewiesen werden, als auch die humoristische Wirkung von Homophonie in Bezug auf das Spiel mit Namen analysiert werden. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwieweit das Spiel mit Namen zu humoristischen Zwecken bei Willy Astor von der komischen Wirkung der Homophonie abhängig ist.