In Texten der spätmittelalterlichen Frauenmystik wurden Formen von Genuss entwickelt und erprobt, die vieles, was heute extrem und gewagt erscheint, bei Weitem in den Schatten stellen. Schmerz und Genuss etwa werden ineinander überführt, ohne dass die entstehenden Spannungen ausgeblendet werden. Dr. Andrea Zech zeigt mit ihrer Studie eindrucksvoll, wie durch eine raffinierte Semantik Rezipienten den Genuss Gottes imaginativ und performativ mit- und nachvollziehen können. Mit einer eigenen Sprache wird so das Genießen wie eine postmoderne »performance« in Szene gesetzt, ohne seine Andersartigkeit zu verleugnen.
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