Bereits seit einigen Jahren wird dem Wissen fiktionaler Literatur in den Sozial- und Kulturwissenschaften verstärkte Aufmerksamkeit zuteil. Vor allem der Roman gilt als Medium, dessen Inhalte zwar auf außerliterarische Quellen verweisen, die zugleich aber ein alternatives Wissen über gesellschaftliche Gegenstände vermitteln. Annemarie Matthies geht, dem folgend, in ihrer Arbeit der Frage nach, welches Wissen fiktionale Literatur zwischen 1990 und 2009 über die Arbeitswelt bereithält. Das Werk kann sich dabei auf eine große Materialgrundlage stützen: Analog zu den Transformationen der vergangenen Jahre - vom Systemumbruch zu Hartz IV, vom Platzen der New Economy-Bubble zur aktuellen Finanzmarktkrise - erschienen zahlreiche Romane, welche sämtliche Sphären und Figuren des gegenwärtigen Arbeitsmarktes verhandeln. Dabei zeigt sich, dass die Literatur den Lebensbereich Arbeit ebenso ausführlich wie kritisch beschreibt. Zudem werden Wirklichkeitsentwürfe kreiert, die sich keinem wissenschaftlichen Diskurs zuordnen lassen, auch wenn sie ein Wissen über Arbeit in der Gegenwart vermitteln. Mit diesem interdisziplinären Werk demonstriert die Autorin aufschlussreich, inwiefern das angeeignete Wissen alternativ ist und welche außerwissenschaftlichen Interpretationen der Arbeitswelt derzeit existieren.
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