Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,0, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Kleine Kinder verbringen einen großen Teil ihrer Zeit mit Spielen 1 . In der spielerischen Auseinandersetzung mit der Umwelt erwerben sie u.a. psychomotorische und soziale Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten (vgl. Hetzer 1975, 11). Beim Eintritt in die Grundschule kommt es bezüglich spielerischer Lernprozesse jedoch oftmals zu einem bedeutenden Einschnitt - Spielen wird sogleich als unnütz, unrealistisch und unergiebig abqualifiziert und in den außerschulischen Bereich verwiesen (vgl. Kluge 1981, 9). Hierbei wird allerdings übersehen, dass Spielen lange Zeit als Basis für sämtliche Lernprozesse gilt und in den ersten Lebensjahren des Kindes geradezu als Synonym für Lernen verwendet werden kann (vgl. Daublebsky 1988, 9). Vor diesem Hintergrund sollte kritisch hinterfragt werden, ob eine abrupte Zäsur dieser beiden, zuvor geradezu natürlich zusammenhängenden Phänomene, wirklich als sinnvoll erscheint. Es lassen sich einige Argumente anführen, warum der Einsatz spielorientierter Lernformen in der Grundschule sehr effektiv sein kann. So kann durch Spiel(en) bspw. der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule erleichtert werden. Darüber hinaus lässt sich eine erhöhte Motivation der Schüler für Lernprozesse erreichen (vgl. Einsiedler 1999a, 160f.). Diese Vorteile sollten in der Grundschule genutzt werden, um Kinder an eine positive Lernhaltung heranzuführen und diese nachhaltig zu sichern. Aufgrund der hohen Leistungsanforderungen der heutigen Gesellschaft kommt dem spielerischen Lernen jedoch ungeachtet der angeführten Argumente scheinbar nur eine geringe Beachtung zu. Die herkömmliche Vermittlung von Kulturtechniken scheint angesichts des schlechten Abschneidens Deutschlands bei den internationalen Vergleichsstudien oberste Priorität zu haben. Die Grundschule wird von der Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang zunehmend in die Pflicht genommen, die Qualität der Leistung zu sichern (vgl. Steinweg 2006, 14) - Spiel(en) findet daher oftmals nur noch im Sportunterricht, als Entspannung oder als s.g. „Dessert-Funktion“ Anwendung (vgl. Hielscher 1981, 11). [...]