"Gefesselt und empört verfolgt man das perfide Spiel von Ada und Alev und hofft vergeblich, dass sich dieser entfesselten Unmoral doch noch etwas entgegenstellt. Ein Roman, der einen so schnell nicht loslässt." (Hamburger Morgenpost, plan 7)
Ada, scharfsinnig und hochintelligent, so sehr, dass
sie schon mit 5 eingeschult wurde, kommt nach einem Schulverweis auf das Ernst- Bloch- Gymnasium in…mehr"Gefesselt und empört verfolgt man das perfide Spiel von Ada und Alev und hofft vergeblich, dass sich dieser entfesselten Unmoral doch noch etwas entgegenstellt. Ein Roman, der einen so schnell nicht loslässt." (Hamburger Morgenpost, plan 7)
Ada, scharfsinnig und hochintelligent, so sehr, dass sie schon mit 5 eingeschult wurde, kommt nach einem Schulverweis auf das Ernst- Bloch- Gymnasium in Bonn. Immer schon war sie eine Außenseiterin, und das soll sich auch jetzt nicht ändern.
Ihre Mitschüler hält sie für dumm und kindisch, daher knüpft sie nur vereinzelt Kontakte.
In der Schule und in der Leichtathletik bringt sie nur exzellente Leistungen, der Alltag fordert sie nicht, und die Lehrer sind meist schwache Gegner bei intellektuellen Kräftemessen.
So vergeht ein Jahr, bis der 18 jährige, ebenfalls hochintelligente, Alev, halb-Ägypter, Viertel-Franzose, aufgewachsen in Deutschland, Österreich, Irak, den Vereinigten Staaten und Bosnien-Herzegowina, in ihre Klasse wechselt.
In ihm scheint Ada einen Seelenverwandten gefunden zu haben.
Zwischen Ada und Alev entwickelt sich eine Beziehung, die von Selbstreflektion, klarer Rollenverteilung und strategisch spielerischem Handeln gekennzeichnet ist.
Beide sind sie überzeugt von der Nichtexistenz von Werten und Autoritäten. Sie selbst nennen sich die Urenkel der Nihilisten.
Ihr Lebenssinn besteht darin, andere durch ihren Scharfsinn zu demütigen und bloßzustellen.
Alevs Idee, die Anwendbarkeit der Spieltheorie zu prüfen, gibt den Anstoß zu einer Interaktion, die den sehr engagierten und beliebten polnischen Sportlehrer in den Mittelpunkt des Geschehens rückt.
Dieser wird von Ada nach Alevs Spielregeln zu sexuellen Handlungen verführt, von Alev gefilmt und schließlich mit dem Material erpresst.
Hauptziel ist aber keineswegs die Erpressung von Geld oder anderen Vorteilen, sondern sie wollen vielmehr sehen, wie das Spiel weiterverläuft und die Berechenbarkeit des Einzelnen untersuchen.
Viel zu spät bemerkt Ada, dass auch sie nur eine Spielfigur von Alev ist. Am Ende siegt die Gerechtigkeit...
Das Buch ist erst für Schüler ab der 9. Klasse zu empfehlen, denn die Thematik ist erst ab diesem Alter ansprechend, zudem werden viele philosophische Aspekte diskutiert, die zum Teil nicht einfach zu lesen sind.
Mich persönlich hat erstaunt, wie reif Ada schon mit 14 Jahren ist und welche Gedanken sie sich gemacht hat.
So wirklich kann man sich zwar mit keiner der Figuren identifizieren und es ist nur zu hoffen, dass es im wirklichen leben nicht solche Jugendlichen gibt.
„Spieltrieb“ ist sehr interessant, gebannt verfolgt man das Geschehen, fragt sich, was als nächstes passiert und wird immer wieder überrascht.
Die Geschichte regt auch zum Nachdenken an. Wie kann es dazu kommen, dass Schüler so etwas tun?
Juli Zeh hat einen für unsere Zeit einzigartigen Sprachstil. Sie verwendet viele sprachliche Bilder und rhetorische Mittel und trotzdem versteht man immer was sie meint.